Die Verlegerin und Geschäftsführerin der Wochenzeitung "Die Furche", Gerda Schaffelhofer, ist zur neuen Präsidentin der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ) gewählt worden. Sie folgt in dieser Funktion auf Luitgard Derschmidt, die neun Jahre an der Spitze der größten katholischen Laienorganisation Österreichs stand.
Gerda Schaffelhofer wurde am Samstag, 29. September 2012, bei der Herbstkonferenz der Katholischen Aktion Österreich in Innsbruck von den Delegierten mit großer Mehrheit gewählt. In einer ersten Reaktion sagte Schaffelhofer, dass die Kirche der Zukunft vor allem auch eine Kirche der Laien und der Frauen sein werde. Es gelte daher in dieser Hinsicht - gemeinsam mit den Bischöfen - entsprechende Weichen zu stellen.
Sie wolle Anliegen der Laien mutig innerhalb der Kirche zur Sprache bringen, zugleich aber vor allem auch christlichen Werten in der Gesellschaft wieder mehr Durchsetzung verleihen. Die Kirche müsse in einer weitgehenden entchristlichten Gesellschaft Glaubwürdigkeit zurückgewinnen, so Schaffelhofer. Sie stehe zudem für eine "offene Kirche für alle, die auf der Suche sind". Dazu brauche es aber auch eine moderne Sprache, "die zeigt, dass die Kirche im 3. Jahrtausend angekommen ist".
Schaffelhofer, 1955 geboren, studierte Germanistik und Theologie und arbeitete als Lehrerin. 1984 wechselte sie zur Aktion Leben, wo sie von 1990 bis 1995 als Generalsekretärin fungierte. 1995 bis 2001 war Schaffelhofer Geschäftsführerin von Zeitung in der Schule des Zeitungsverbandes VÖZ. Seit 2002 ist sie Geschäftsführerin der christlichen Wochenzeitung "Die Furche", seit 2006 ist auch Geschäftsführerin der Styria-Buchholding.
Als neue Präsidium der Katholischen Aktion Österreich komplettieren als Vizepräsidenten der Niederösterreicher Norbert Thanhoffer und die Salzburgerin Magda Krön. Als geistlicher Assistent fungiert künftig der Moraltheologe und Bioethik-Experte Mathias Beck. Das neue Präsidium muss statutengemäß von der nächsten Bischofskonferenz im November noch bestätigt werden.
Der Kärntner Bischof Alois Schwarz, in der Bischofskonferenz für das "Laienapostolat" zuständig, dankte im Rahmen der HerbstkonferenzKonferenz den Mitgliedern der KAÖ für ihren Einsatz und ihr Engagement. "Ihre Arbeit ist ein Zeichen wie Evangelium heute zum Tragen kommt", so der Bischof an die Konferenzteilnehmer: "Sie verstehen Laienapostolat als Verantwortung und nicht bloß als Mitarbeiter."
Der Bischof bedankte sich bei der KAÖ auch für die Themen, die "aufgemacht wurden für die Kirche". Vorausblickend richtete Schwarz seinen Dank an viele Initiativen der KAÖ zum "Jahr des Glaubens". Gleichzeitig kündigte er den gemeinsamen Hirtenbrief der Bischöfe an, der ein starker Beginn des "Jahr des Glaubens" bedeuten würde. "Danke für das Lebenszeugnis für und innerhalb der KAÖ", so Bischof Schwarz abschließend.