Einige Möbel müssen noch übersiedelt werden. Sesselleisten angeschraubt und Wände ausgemalt werden. Das machen die Kleinen Schwestern zum Teil selber, viele Freunde helfen ihnen. In wenigen Tagen werden die Schwestern in ihr neues Kloster in der Dammstraße 20 in Wien-Brigittenau umziehen. "Es ist viel schöner geworden", freut sich Schwester Anna.
Die Grundkonstruktion des Klosters ist aus Holz. Jede Schwester hat eine eigene kleine Zelle, darin ein Bett, einen Kasten und einen Schreibtisch. Die Kapelle ist von der Straße öffentlich zugänglich. "Unsere erste Aufgabe ist die Liturgie und das Gebet. Das möchten wir allen Menschen schenken", so Schwester Anna. Jeder sei eingeladen an den Gebetszeiten und an den Messfeiern teilzunehmen.
Noch stehen die Gottesdienstzeiten allerdings nicht fest. Aber ein großes Fest gibt es am Samstag, 16. Juni 2012, wenn im Rahmen der Vesper ab 16.00 Uhr das Kleine Kloster von Kardinal Christoph Schönborn gesegnet wird. Die Feier wird vor der Kapelle stattfinden, denn es werden viele Menschen - auch aus anderen Ländern - erwartet. "Auch unsere Gründerin kommt und die Kleinen Schwestern aus Polen. Denn das ist ein Fest für die ganze Gemeinschaft", sagt Schwester Petra. Die "Gemeinschaft vom Lamm" ist in insgesamt neun Ländern vertreten. 130 Kleine Schwestern und 30 Kleine Brüdern gehören weltweit zur Gemeinschaft, ein 1983 in Frankreich gegründeter, neuer Zweig des Dominikanerordens.
Bis jetzt hatten die Wiener Kleinen Schwestern im zweiten Bezirk in der ehemaligen Karmeliterkirche ihr zu Hause. "Das war zwar sehr schön und zentral gelegen, aber zu groß und nicht sehr praktisch für eine junge Gemeinschaft", so Schwester Petra.
Mit den Nachbarn des neugebauten Klosters im 20. Bezirk haben sie schon gute Erfahrungen gemacht, erzählt Schwester Anna. "Das Kleine Kloster zieht die Menschen an, fast jeden Tag kommen Nachbarn vorbei und bringen uns etwas zu trinken oder zu essen. Es ist schön, wie wir im Viertel aufgenommen werden." Die Gemeinschaft lebt ausschließlich "von der Vorsehung Gottes", erzählt Schwester Anna: "Also nur von dem, was wir bekommen." Und Schwester Petra ergänzt: "So erfahren wir tagtäglich die Güte Gottes, wir erfahren, dass Gott die Überfülle schenkt."
Auch der Bau des Klosters, in dem bis zu neun Schwestern dauerhaft wohnen können, ist durch Spenden ermöglicht worden. Die meisten Rechnungen sind bezahlt. Ein Sechstel wäre allerdings noch offen, berichtet Schwester Anna: "Wir freuen uns über weiter Spenden."
Unterstützt wird die Gemeinschaft vom Lamm durch den Verein Freunde zur Förderung der Gemeinschaft vom Lamm. Das Grundstück in der Dammstraße 20 wurde von der Erzdiözese Wien zur Verfügung gestellt. Das Kloster der Schwestern vom Lamm ist die erste Niederlassung eines Ordens im Wiener Bezirk Brigittenau. Nach der Einweihungsfeier ist es möglich, das Kloster von Innen zu besichtigen. Außerdem laden die Kleinen Schwester am Samstag, 23. und Sonntag, 24. Juni ein, im Rahmen der Tage der offenen Tür das Kloster zu besuchen.