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Ein Leben ohne Kindheit

(11.06.2012) Am 12. Juni, dem Internationalen Tag gegen Kinderarbeit, macht Jugend Eine Welt auf die weltweite Ausbeutung junger Menschen aufmerksam.

215 Millionen Kinder müssen nach Schätzungen der internationalen Arbeitsorganisation ILO weltweit arbeiten. Oft unter schwierigsten Bedingungen. "Armut ist eine der Hauptursachen für Kinderarbeit", erklärt Reinhard Heiserer, Geschäftsführer von Jugend Eine Welt: "Die Eltern können mit ihrem Einkommen die Familie oft nicht ernähren, darum müssen die Kinder zum Familieneinkommen beitragen."

 

Bleibende Schäden

Die Gefahren für die Kinder sind groß: Sie sind giftigen Dämpfen in Fabriken ausgesetzt, müssen in gefährlichen Minen arbeiten oder schwere körperliche Tätigkeiten auf Plantagen und Feldern leisten. "Oft tragen die Kinder durch die harte Arbeit körperliche Schäden davon, die sie ein Leben lang begleiten werden", berichtet Heiserer. In den von Jugend Eine Welt unterstützten Projekten werden Familien und Kinder ganzheitlich gefördert und durch Bildungsangebote das Problem der Kinderarbeit langfristig minimiert.

Eines dieser Projekte ist "Chicos de la Calle" in Ecuador. Kinder und Jugendliche in den großen Städten Ecuadors sind oft gezwungen durch Gelegenheitsarbeiten zum Familieneinkommen beizutragen. Etwa durch den Straßenverkauf von Süßigkeiten, Schuhe putzen oder durch Hilfstätigkeiten auf Märkten. "Die Kinder werden auf der Straße ausgebeutet. Sie müssen oft bis spät in die Nacht arbeiten und verdienen dabei fast nichts", erklärt Pater Marco Paredes SDB, Projektpartner von Jugend Eine Welt.

 

Ausbildung für die Kinder

Schulbildung ist dann oft zweitranging. "Doch ohne Ausbildung haben sie in Zukunft wenig Möglichkeiten eine gute und fair bezahlte Arbeit zu finden - und letztlich aus dem Kreislauf aus Armut und Kinderarbeit auszubrechen", so Pater Paredes. In zahlreichen Städten haben die Don Bosco Projektpartner Zentren eingerichtet in denen diese Kinder medizinisch betreut und in ihrer schulischen und beruflichen Ausbildung gefördert werden. Ziel des Projekts ist es, für die Kinder und Jugendlichen eine lebenswerte Zukunftsperspektive zu schaffen.

 

Weltweites Phänomen

Kinderarbeit ist ein weltweites Phänomen. "In den von Jugend Eine Welt unterstützten Projekten erhalten junge Menschen ganzheitliche Hilfe", erklärt Reinhard Heiserer. Sie erhalten eine Ausbildung und die Chance auf einen Arbeitsplatz.

Jugend Eine Welt ist ein internationales Hilfswerk und wurde 1997 als Verein gegründet. Seit 15 Jahren setzt sich die unabhängige Nicht-Regierungsorganisation für internationale Jugendhilfe sowie nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit ein. Unter dem Leitgedanken "Bildung überwindet Armut" unterstützt Jugend Eine Welt Schulen, Straßenkinder-Programme und Bildungszentren in Asien, Afrika, Lateinamerika und Osteuropa. Bevorzugte Projektpartner sind dabei die Salesianer Don Boscos und die Don Bosco Schwestern, die über langjährige Erfahrung und Expertise vor Ort verfügen.

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