Samstag 14. September 2024
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Katholischer Familienverband kritisiert Heinisch-Hosek-Vorschlag

(06.06.2012) Von einem "fatalem Signal" bei der Familienförderung spricht KFÖ-Präsident Trendl.

Heftige Kritik übt der Katholische Familienverband Österreich (KFÖ) an den jüngsten Vorschlägen von Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek, die die Familienförderung reformieren will. Eine längst überfällige Valorisierung der Familienleistungen sei zielführender als ständig neue Konzepte zu präsentieren, betonte der Katholische Familienverband in einer Aussendung am Mittwoch, 6. Juni 2012. Präsident Alfred Trendl kritisierte, dass Heinisch-Hosek mit ihren Vorschlägen Mehrkindfamilien benachteilige und die Wahlfreiheit von Familien einschränke.

 

Lohnsteuerpflichtige Familien benachteiligt

Die Pläne der Frauenministerin sehen vor, die Familienbeihilfe zu erhöhen und im Gegenzug die Geschwister- und Mehrkinderstaffel sowie die steuerliche Berücksichtigung der Kinderkosten wie Kinderabsetzbetrag oder Kinderfreibetrag zu streichen. "Selbstverständlich kann darüber nachgedacht werden, wie die Auszahlung der Familienleistungen einfacher und transparenter gestaltet werden kann. Aber wir sind gegen Regelungen, die Mehrkindfamilien und Eltern mit älteren Kindern benachteiligen", erklärt Trendl.

Eine Abschaffung des Kinderfreibetrages und der steuerlichen Absetzbarkeit der Kinderbetreuungskosten wäre nicht nur ein fatales Signal, sondern würde lohnsteuerpflichtige Familien erheblich benachteiligen, so Trendl.

 

Anfallende Kosten

Die in Familien anfallenden Kosten seien zudem, je nach Alter der Kinder und Größe der Familie, höchst unterschiedlich. Längst überfällig sei eine Valorisierung der Familiengelder, wie es bei den Gehältern und den Pensionen üblich ist. Der Grundbetrag der Familienbeihilfe für ein Kind sei in 20 Jahren lediglich elf Euro erhöht worden, kritisierte der KFÖ-Präsident. Die Inflationsrate habe in diesem Zeitraum etwa 50 Prozent betragen. Das bedeutet einen Wertverlust von 37 Prozent.

Die von Heinisch-Hosek geforderte Abschaffung der Langvariante des Kinderbetreuungsgeldes - 2,5 Jahre Kinderbetreuungsgeld und Krankenversicherung für Frau und Kind - bedeute eine gravierende Verschlechterung gerade auch für Frauen in finanziell schwierigen Situationen.

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