Das hat der Präsident von Caritas Internationalis, Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga, bei einem Gottesdienst am Freitag, 1. Juni 2012, im Rahmen der in Wien tagenden internationalen Caritas-Konferenz gegen den weltweiten Hunger betont.
"Der Hunger in der Welt kann beseitigt werden", sagte der Erzbischof von Tegucigalpa am Freitagabend vor Hunderten Kongress-Teilnehmern im Stephansdom. Die Christen rief er zum besonderen karitativen Einsatz in diesem Kampf auf. Die Erde verfüge über genug Ressourcen, damit niemand hungern müsse, unterstrich Rodriguez. Dank des wissenschaftlichen Fortschritts könne man heute so viele Nahrungsmittel produzieren wie nie zuvor. Wegen der verbreiteten Habgier diene dies jedoch nicht der Menschheit, sondern sei zu einem Geschäft der Wirtschaft geworden.
Die Staatsführer in aller Welt müssten mithelfen, Hunger für immer von der Erde verschwinden zu lassen, appellierte der Präsident des Caritas-Weltdachverbands: "Wir brauchen mehr soziale Gerechtigkeit, um allen Erdbewohner gleiche Chancen zu ermöglichen." Immer mehr Menschen seien heute nur noch daran interessiert Geld anzuhäufen und ohne Blick auf die Situation Anderer ihr Leben zu "genießen", kritisierte der Kardinal. Gerade Christen müssten in dieser Situation zum "Licht in der Dunkelheit" werden. Die aus der christlichen Nächstenliebe getragene Caritas sei demgemäß Sauerteig und Triebfeder für Menschen, um eine echte Solidarität mit den Leidenden der Welt entstehen zu lassen.