Die Spieldokumentation unter dem Titel "Der Kardinal" versucht wichtige Ereignisse im Leben von Kardinal Franz König nachzuzeichnen und durch fiktionale Spielszenen zu erschließen.
Sie zeigt wichtige Lebensstationen von Kardinal Franz König, unter anderem geht es um die Zeit des Konzils, die "Ostpolitik" des Wiener Erzbischofs, seine Aussöhnung mit Gewerkschaft und Sozialdemokratie, das Verhältnis zum späteren Papst Johannes Paul II. sowie die letzten Lebensjahre des Kardinals.
Zwei Vorpremieren der Spieldokumentation "Der Kardinal" gab es im Vorfeld der Ausstrahlung, eine Ende Mai 2011 im Wiener Kardinal König-Haus. Dabei ging Weihbischof Helmut Krätzl - er arbeitete ab 1956 zuerst als Zeremoniär und dann in zahlreichen anderen Funktionen eng mit Kardinal König zusammen - auf die großen Themen im Film und im Leben des langjährigen Wiener Erzbischofs ein. "Die Kirche soll nicht der Vergangenheit nachhängen, sondern in Demut, Liebe und Entschiedenheit einen Dienst anbieten", das sei die zentrale Botschaft aus dem Leben des Konzilsvaters König für die Kirche von heute, so Weihbischof Helmut Krätzl. Auch solle es zu einer Diskussionen und ein Nachdenken über die thematischen Schwerpunkte des Films kommen.
Am Dienstag, 14. Juni 2011, folgte eine weitere Preview der Spieldoku in den Räumen der Präsidentschaftskanzlei von Bundespräsident Heinz Fischer. Das Staatsoberhaupt begrüßte dabei unter anderem den Apostolischen Nuntius in Österreich, Erzbischof Stephan Peter Zurbriggen. Bundespräsident Fischer erinnerte bei dieser Vorführung an Begegnungen im Familienkreis mit dem langjährigen Wiener Erzbischof Kardinal Franz König vor drei Jahrzehnten: "Der Kardinal war - als unsere Kinder noch in die Volksschule gingen – öfters zum Mittagessen zu Gast. Unsere Kinder stellten ihm ungeniert und locker viele Fragen, der große Kardinal gab mit Klugheit und Weisheit Antworten darauf." Die langjährige Büroleiterin Kardinal Königs, Annemarie Fenzl unterstrich bei der Preview in der Präsidentschaftskanzlei, dass ein Anspruch des Dokufilms folgender ist: "Ein Film wie dieser, der eine Geschichte dramaturgisch eindringlich und handwerklich perfekt herüberbringt, signalisiert den Menschen, die den Kardinal nicht kannten, so ist es und so war es."
Der mit Archivmaterial und Zeitzeugen-Interviews angereicherte Spielfilm ist eine Koproduktion von TELLUX Film, ORF und Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur und wurde gefördert von Fernsehfonds Austria, Niederösterreich Kultur, Filmförderungsfonds Wien, Autentic und dem Katholischen Filmwerk.
Gedreht wurde die Spieldokumentation unter anderem im Erzbischöflichen Palais und im Wiener Stephansdom sowie in der Benediktinerabtei Stift Altenburg. Dargestellt wird der Kardinal von August Zirner. In weiteren Rollen spielen Peter Lerchbaumer (Bruno Kreisky), Edmund Jäger (Weihbischof Helmut Krätzl), Peter Fitz (Kardinal József Mindszenty), Martin Maria Abram (Papst Johannes XXII.), Katharina Lorenz (Annemarie Fenzl), Volkmar Kleinert (Papst Johannes Paul II.), Rainer Egger (Pfarrer Jantsch), Wolfgang Hübsch (Kardinal Stefan Wyszinski).
Als Zeitzeugen kommen im Film der ehemalige deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt, die Historiker Gerhard Jagschitz und Trautl Brandstaller, der Wiener Weihbischof Helmut Krätzl, die Büroleiterin von Kardinal König und Archivarin der Erzdiözese Wien, Annemarie Fenzl, sowie der Publizist Heinz Nußbaumer zu Wort.
Die 90-minütige Spieldokumentation "Der Kardinal" wird am 23. Juni 2011 um 21.20 Uhr auf ORF 2 gezeigt.