Es war am Gründonnerstag 2008. Barbara Pachl-Eberharts Mann Helmut und die beiden Kinder Thimo und Valentina verunglückten tödlich bei einem Verkehrsunfall in der Oststeiermark. In den Passionswegen auf Radio Stephansdom erzählt Barbara Pachl-Eberhart von der schweren Zeit nachher, von den Erinnerungen, die ewig wären, und von neuem Lebensglück.
Der Unfall von Helmut Eberhart und den beiden Kindern Valentina und Thimo passierte am 20. März 2008, an einem unbeschrankten Bahnübergang zwischen St. Margarethen und Takern in der Oststeiermark. Ein Zug hatte den gelben Kleintransporter des 38-jährigen Familienvaters und seiner beiden mitfahrenden Kinder gerammt. Während für Helmut Eberhart jede Hilfe zu spät kam, liegen die Thimo und Valentina in der Grazer Kinderklinik im künstlichen Tiefschlaf, wenige Tage später starben sie. Barbara Pachl-Eberhart, die zum Unfallszeitpunkt mit dem zweiten Familienauto für Ostereinkäufe unterwegs war, muss den Tod ihrer Liebsten bewältigen.
"Es heißt ja oft, Gott mutet uns genau das zu, was wir gerade noch ertragen können, und in der Unfallsituation habe ich das verspürt", erinnert sich Barbara Pachl-Eberhart daran, als die Nachricht vom Unfall bekam. Eine Freundin hielt sie auch ab davon, den Unglücksschauplatz anzufahren. Ihre Eltern und Freunde kümmerten sich permanent um sie. Ihre zweijährige Tochter Valentina stirbt vier Tage nach dem Unfall, der siebenjährige Sohn Thimo einen Tag später.
Am 25. März 2008 schrieb Barbara Pachl-Eberhart in einer Mail an "alle Kontakte" mit dem Betreff "Der Tod und seine Überschreitung" über den Unfall und ihre Erinnerungen und Gedanken an die verstorbenen Familienmitglieder. Gleichzeitig lud sie zu einer Abschiedsfeier am Gleisdorfer Friedhof ein. Auch ihre Kolleginnen und Kollegen von den Clowndoctoren, denn sie selbst war Clowndoktorin in jenem Krankenhaus, wo ihre Kinder verstarben, auch Mann Helmut war Clown.
Die Frage des "Warum gerade ich?", die hat sich Barbara Pachl-Eberhart im Zusammenhang mit ihrer persönlichen Lebens- und Trauergeschichte oft gestellt und auch gegenwärtig: "Diese Frage birgt soviele Antworten, die sich einem bieten", schildert sie. Eine ihrer Antworten, die sie darauf gefunden hat, lautet: "Mein Mann und die Kinder starben, weil sie hier mit dem Leben fertig waren." Die Erinnerungen an ihre Familie bleiben, auch wenn Barbara Pachl-Eberhart mittlerweile neues Lebensglück mit ihrem Lebensgefährten Ulrich Reinthaller gefunden hat.
Sie hat auch viele Bücher über Nahtoderlebnisse gelesen, ihre Conclusio auch aus der Bewältigung der eigenen Lebens- und Trauergeschichte lautet: "Vor dem Tod müssen wir uns nicht fürchten." Barbara Pachl-Eberhart hat in einem eigenen Buch ihre Gedanken und Wahrnehmungen zum Unfall und der Zeit danach niedergeschrieben: "Vier minus drei. Wie ich nach dem Verlust meiner Familie zu einem neuen Leben fand". Das Buch war zwölf Wochen lang auf Platz eins der österreichischen Sachbuch-Bestsellerliste.
Barbara Pachl-Eberharts Gedanken zum Verlust ihrer Familie und dem Ungang damit, hören Sie in den Passionswegen am Samstag, 16. April 2011, um 19.00 Uhr auf Radio Stephansdom. Ein Dacapo folgt am Mittwoch, 20. April 2011, um 21.00 Uhr.