Als wichtigen Schritt in Richtung lebenslanges Lernen sieht Hubert Petrasch vom "Forum Katholischer Erwachsenenbildung" das neue Masterstudium "Erwachsenenbildung/Weiterbildung". Der Lehrgang des Bundesinstitut für Erwachsenenbildung (bifeb) und der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt biete "eine Möglichkeit, in einem sehr durchgängigen System auch durch Anerkennung von Praxis an den universitären Bereich anzudocken", erklärt Petrasch am Mittwoch, 16. März 2011. Drei der insgesamt 27 Teilnehmer des am 24. März in Strobl startenden Lehrganges kommen aus dem kirchlichen Bereich.
Die Katholische Erwachsenenbildung ist laut Petrasch einer der zehn großen Bildungsanbieter" und "Mitglied in der Konferenz der Erwachsenenbildung Österreich". Der Bereich der Erwachsenenbildung sei überaus breit, die hier Tätigen kämen von den unterschiedlichsten Seiten, merkte Petrasch an. Basis des neuen Masterstudiums sei die 2007 von bifeb und zehn Erwachsenenbildungsinstituten gegründete Weiterbildungsakademie Österreich (wba), mit der ein "österreichweit geltender Anerkennungsmodus für Erwachsenenbildner" geschaffen wurde.
Darauf aufbauend biete der fünfsemestrige Lehrgang nun erstmals die Möglichkeit einer berufsbegleitenden universitären Ausbildung. "Man kann sich hier berufsbegleitend auf wissenschaftlich neuestem Stand viel Knowhow mitnehmen, das man dann auch gut in die Praxis einbringen kann", sagte Petrasch. Der Forums-Vorsitzende begrüßt vor allem, dass "Praxiserfahrung ähnlich viel wert ist wie formal erworbene Abschlüsse". Einsteigen könne man hier auch ohne Vorstudium, aber mit Nachweis von Praxis in der Erwachsenenbildung und den dabei erworbenen Kenntnissen.
Unterrichtsministerin Claudia Schmied bezeichnete das neue Masterstudium als "Meilenstein in Richtung Professionalisierung und Qualitätsentwicklung im Bereich Erwachsenenbildung". Laut Wissenschaftsministerin Beatrix Karl leistet die Universität Klagenfurt mit dem Masterstudium "einen zentralen Beitrag zur Durchlässigkeit im Hochschulbereich". Die Teilnehmer des ersten Lehrgangs sind überwiegend Frauen: Dies entspricht laut Lehrgangsleiterin Elke Gruber "in etwa der Tendenz im Tätigkeitsfeld selbst".
Der Lehrgang wurde in Kooperation von bifeb, der Weiterbildungsakademie Österreich, dem Unterrichtsministerium, Erwachsenenbildungsexperten und der Universität Klagenfurt entwickelt. Die Module reichen von Schlüsselfragen der Erwachsenenbildungs- und der Weiterbildungsforschung bis hin zu Steuerung und Organisation in der Erwachsenen- und Weiterbildung.
Der Lehrgang wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Unterrichtsministeriums gefördert. Teilnehmer bezahlen jeweils 5.400 Euro.
