Samstag 19. Oktober 2024
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Onlineprotest gegen Familienbudgetkürzungen

(16.10.2010) Mit eine Onlineportal www.familienprotest.at protestiert der Katholische Familienverband gegen Kürzungen beim Familienbudget.

Bei einem Pressegespräch am Freitag, 15. Oktober 2010, in Wien betonte der Katholische Familienverband Österreich (KFÖ) den hohen Stellenwert der Familie in der Gesellschaft und wiederholte die Forderung nach besserer materieller Absicherung für Familien. Eine Kürzung des Familienbudgets müsse verhindert werden. Zu diesem Thema wird am 18. Oktober die Homepage www.familienprotest.at online gehen. Ziel der Plattform sei es, Argumente und Kritikpunkte von Mitgliedern und Sympathisanten zu sammeln. Am 19. Oktober lädt der Familienverband zu einer Enquete unter dem Thema "Macht Familie arm? ... und/oder reich?".

 

Reichtum und Armut zugleich

Ziel des Familienverbands sei es "Familie als Erfolgsmodell, nicht als Risikomodell darzustellen", so der Präsident des Familienverbandes, Clemens Steindl. Familie habe in der Bevölkerung einen hohen Sehnsuchtswert, man wolle vermitteln, dass mit Kindern die Lebensqualität steige. Gleichzeitig würden in Österreich viele Familien in Armut leben. Bei der Enquete "Macht Familie arm? …und/oder reich?" werden nicht nur die strukturell-ökonomischen Nachteile, die Familien haben, sondern auch den immateriellen Wert von Familien sowie die Freude an und mit Kindern, thematisiert.

Seit über einem halben Jahr nenne die Regierung keine Details zu den geplanten Kürzungen im Familienbudget, kritisierte Steindl. Es gehe beim Budget auch um Wertigkeiten und der Frage nach dem gesellschaftspolitischen Verständnis von Politik. Wenn in anderen wichtigen Bereichen wie Sicherheit und Bildung nicht gekürzt werde, dann dürfe das bei den Familien auch nicht der Fall sein.

 

Blühende Wirtschaft, welkende Gesellschaft?

Die Lebensbedingungen werden für Familien im Vergleich zu kinderlosen Personen immer schwieriger, erklärte der Familienexperte Helmuth Schattovits. Er war von 1970 bis 1978 KFÖ-Präsident. Er kritisierte, dass immer noch allein Wirtschaftsindikatoren als Maßstab für den gesellschaftlichen Fortschritt herangezogen werden. Schattovits warnte vor dem "Szenario einer blühenden Wirtschaft und einer zugleich verwelkenden Gesellschaft".

 

"Kinder gehören nicht ins Gefängnis"

Der KFÖ beteiligt sich auch an der Nichtregierungsinitiative "Kinder gehören nicht ins Gefängnis" - www.gegen-unrecht.at. Der KFÖ kritisiert dabei nochmals, dass die jüngsten Ausweisungen von Familien und Kindern aus Österreich von Innenministerin Maria Fekter als "familiengerecht" bezeichnet wurden.

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