"Ich bete heute ganz besonders für meinen lieben Freund und orthodoxen Bischof, Metropolit Michael Staikos, um Heilung", sagte der Wiener Erzbischof. Erzbischof Staikos hatte sich unlängst einer schweren Operation unterziehen müssen. Das Vertrauen auf die Fürsprache Mariens und die Hilfe Gottes sei auch Grund dafür, dass das jahrhundertelange Pilgern zum Gnadenbild in Mariahilf gleichsam ein "Lieblingssport der Wiener" sei, sagte der Kardinal in der restlos gefüllten und frisch renovierten Wallfahrtskirche an der Mariahilferstraße.

Das Gebet sei es, was die Wallfahrtskirche Mariahilf so bedeutsam gemacht habe, hielt der Kardinal in seiner Predigt fest. Im Gebet komme das Vertrauen auf Gottes Hilfe zum Ausdruck, Fürbittgebete aber auch der Anruf der Gottesmutter seien von Anfang an von Christen gepflegt worden. Christen sollten "mit Ausdauer beten", unterstrich Kardinal Schönborn. Zwar könne man "nicht ununterbrochen mit Worten beten, aber man kann mit dem Herzen und mit der Intention des Handelns beim Gebet sein", betonte der Wiener Erzbischof und würdigte in diesem Zusammenhang die täglich praktizierte Nächstenliebe für Obdachlose und Hilfesuchende in der Caritas-Einrichtung "Gruft". Diese wurde 1986 von der Pfarre und den damals wirkenden Salvatorianern initiiert und ist seitdem in der Krypta der Mariahilferkirche untergebracht.

Die Mariahilferkirche sei nicht nur ein Ort des Gebets, der Wallfahrt und der Nächstenliebe, sie solle aufgrund der idealen Lage an der belebten Mariahilferstraße auch "ein Ort der Mission" sein. Diesen Wunsch an die Pfarre und die hier wirkende Michaelitenkongregation betonte der Wiener Erzbischof unter Bezugnahme auf die am Samstag beendet Dritte Wiener Diözesanversammlung, die unter anderem dem Thema Mission gewidmet war.

Festwoche - 350 Jahre Gnadenbild in Mariahilf