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Weltmissions-Sonntag: Hilfe über Diözesangrenzen hinaus

(21.10.2010) Am Weltmissions-Sonntag wird weltweit, so auch in vielen Pfarren in der Erzdiözese Wien, für die 1.100 ärmsten Diözesen gesammelt.

Seit Anfang Oktober sind in der Erzdiözese Wien zur Vorbereitung auf den Weltmissionssonntag hunderte Jugendliche unterwegs und verkaufen in Pfarren, Schulen und auf öffentlichen Plätzen fair gehandelte Süßigkeiten gegen eine Mindestspende. Mit den Geldern werden Jugendprojekte in Entwicklungsländern unterstützt.

Beispielland für den Weltmissions-Sonntag ist 2010 Kambodscha. "Der Weltmissions-Sonntag ist die größte Solidaritätsaktion der Welt", erklärt Missio-Nationaldirektor Leo Maasburg am Donnerstag, 21. Oktober 2010, in Wien.

 

Lebensnotwendig für die Weltkirche

Weltweit wird am Sonntag, 24. Oktober 2010, in Pfarrkirchen für Bedürftige gebetet und gesammelt, so unterstützen mehr als eine Milliarde Katholiken die Ärmsten der Armen. "Wir leben in einer globalisierten Welt und kommen uns äußerlich immer näher, sind uns aber innerlich oft sehr fremd. Dabei sind wir alle Brüder und Schwestern. Dir Kirche bemüht sich um diese Einheit unter allen Menschen. Am Weltmissions-Sonntag machen wir gemeinsam einen Schritt in Richtung Einheit und Frieden", so Maasburg.

"Greifen Sie bitte tief in die Tasche. Es ist wirklich lebensnotwendig für die Weltkirche", ersucht auch Kardinal Christoph Schönborn um Hilfe. Die Sammlung sichert weltweit die materielle Grundversorgung der 1.100 ärmsten Diözesen.

 

Beispielland Kambodscha

"Wir waren gefangen im eigenen Land und mussten als Sklaven sieben Tage die Woche harte Feldarbeit verrichten. Noch vor Sonnenaufgang mussten wir zur Reisernte und durften erst nach Sonnenuntergang zurück. Als meine Eltern, meine drei Schwestern und meine zwei Brüder an Hunger starben, war ich nahe am Selbstmord. Doch das Gebet gab mir Hoffnung", berichtet Sok Eng aus Kambodscha, die die Schrecken des Pol Pot Regimes in den Arbeitslagern überlebt hat.

Sie konnte fliehen und lernte im Flüchtlingscamp Christen kennen, von deren bedingungsloser Nächstenliebe sie tief beeindruckt war, wodurch sie schließlich zum christlichen Glauben fand. Heute arbeitet sie im kirchlichen Hilfsprojekt "Metta Karuna" - das heißt "liebevolle Güte" - und kümmert sich in Kambodscha um behinderte Menschen, die Opfer von Landminen oder mangelnder medizinischer Versorgung geworden sind. Im ganzen land gibt es geschätzte 70.000 Landminenopfer. Vor allem Kinder verwechseln die Minen immer wieder mit Spielzeug.

 

Traumatisierte Gesellschaft

Die Gräueltaten der Roten-Khmer im Zeitraum von 1975 bis 1979 werden erst langsam aufgearbeitet. Die Gesellschaft braucht Zeit um die traumatischen Ereignisse, denen Millionen Menschen zum Opfer gefallen sind, zu verarbeiten. Dazu kommt, dass Teile der alten Eliten immer noch an der Macht und damit an einer konsequenten Aufarbeitung nicht interessiert sind. Trotz allem sei Kambodscha ein gutes Beispiel für das stille und heilende Wirken der Kirche, wie Leo Maasburg erklärt: "Die Menschen in einer verletzten Gesellschaft werden an Leib und Seele wieder aufgebaut. Deswegen ist auch der Weltmissions-Sonntag so wichtig. Er sichert die materielle Grundversorgung für die Kirche in den Ländern des Südens, die sie zum Leben und Arbeiten braucht."

 

Jugend hilft

In Zusammenarbeit von Missio und Enachada, dem entwicklungspolitschen Netzwerk der Katholischen Jugend wurde und wird heuer zum 13. Mal die Jugendaktion "Fair naschen" durchgeführt. 283.000 Packungen faire Schokopralinen und 70.000 Packungen Studenten-Futter werden verkauft. Der Reinerlös kommt direkt Jugendprojekten, wie einem Projekt zur Traumbewältigung in Kambodscha, der Gefängnisseelsorge für Jugendliche in Brasilien oder auch dem Jugendtauschen zwischen El Salvador und Österreich zugute.

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