Mittwoch 18. September 2024
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"Nachbar in Not": 5,3 Millionen Euro für Pakistan-Flutopfer

(24.09.2010) Ein erster Zwischenstand nach fünf Wochen "Nachbar in Not" für die Flutopfer in Pakistan wurde am Freitag in Wien präsentiert. "Die Nothilfe geht weiter", erkläre Caritas-Auslandshilfechef Petrik-Schweifer, denn nun stehe der Winter vor der Tür.

Die Österreicherinnen und Österreicher haben im Rahmen der Aktion "Nachbar in Not" nach fünf Wochen rund 5,3 Millionen Euro für Pakistan gespendet, wie es bei einer Pressekonferenz am Freitag, 24. September 2010, in Wien hieß. Dabei war die am 18. August von ORF und den Hilfswerken gestartete Sammelaktion "Nachbar in Not - Flutkatastrophe Pakistan" für die rund 20 Millionen von der Flut Betroffenen nach dem schweren Erdbeben Anfang des Jahres in Haiti heuer bereits die zweite ihrer Art.

 

Große zivile und humanitäre Katastrophe

Eine besondere Herausforderung sei die Tatsache gewesen, dass Pakistan ein weithin unbekanntes, fremdes Land mit vielen Widersprüchen ist, erklärte Sissy Mayerhoffer, Leiterin des ORF-Humanitarian Broadcasting. Um private Spenden generieren zu können, hätte die Menschen erst die Botschaft erreichen müssen, "dass es sich hier um eine der größten zivilen und humanitären Katastrophen der vergangenen Jahrzehnte handelt".

"Es ist bei vielen Katastrophen so, dass Staaten oder politische Gruppierungen versuchen, aus der Not einen Nutzen zu ziehen", merkte Caritas-Auslandshilfechef Petrik-Schweifer an. Aber deswegen nicht zu helfen hieße, die Opfer eines Erdbebens oder eines Hochwassers doppelt zu bestrafen. Die Nothilfe wird noch länger andauern. Noch immer sind rund sechs Millionen Menschen in Pakistan komplett auf humanitäre Hilfe angewiesen. "Viele Menschen leben weiterhin in Camps und spontan entstandenen Ansiedlungen unter desaströsen hygienischen Bedingungen und entsprechenden Gesundheitsproblemen", so Petrik-Schweifer.

 

Nahender Winter und vernichtete Infrastruktur

Das Überschwemmungsgebiet sei zweigeteilt: Im Norden und Osten habe sich das Wasser zurückgezogen und die Menschen kehrten in ihre Dörfer zurück. Hauptprobleme seien der nahende Winter und die fehlende Infrastruktur; hier müsse den Menschen vor allem mit Notunterkünften geholfen werden, so Petrik-Schweifer. Im Süden steht in manchen Gebieten noch Wasser. Betroffen ist auch die "Kornkammer des Landes": Hier droht im kommenden Jahr eine Hungersnot, wenn der Weizen nicht rechtzeitig ausgesät werden kann. "Es geht also vor allem darum, Menschen mit Saatgut und Düngemittel zu helfen", erklärt Petrik-Schweifer.

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