Mittwoch 18. September 2024
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"Mit Euch bin ich Christ und für Euch bin ich Bischof"

(25.09.2010) Ägidius Zsifkovics wurde unter großer internationaler Präsenz zum neuen Bischof von Eisenstadt geweiht. Die Verkündigung des Evangeliums, Pflege der Ökumene und des friedvollen Zusammenlebens der Volksgruppen sind die zentralen Anliegen des neuen Bischofs.

"Mit Euch bin ich Christ und für Euch bin ich Bischof" - mit diesen Worten begrüßte der neue Eisenstädter Bischof, Ägidius Zsifkovics, die tausenden Gläubigen sowie die hohen Vertreter aus Kirche, Staat und Gesellschaft, die am Samstag, 25. September 2010, an seiner Bischofsweihe im Eisenstädter Martinsdom teilgenommen haben. Zugleich skizzierte der neue Bischof in seinen Dankesworten am Ende der Weiheliturgie erste Schwerpunkte seines Hirtenamtes. So wolle er verstärkt "missionarische Initiativen" setzen, die Ökumene pflegen und das friedvolle Zusammenleben der Volksgruppen im Burgenland fördern. Im Zentrum seines Hirtenamtes stehe die Verkündigung des Wortes Gottes, so Bischof Zsifkovics unter Verweis auf seinen Wahlspruch "Was er Euch sagt, das tut" aus dem Johannes-Evangelium.

 

Evangelium unermüdlich verkünden

Die "vordringlichste Aufgabe sehe ich darin, den Menschen heute  Gott zu bringen, das Evangelium treu und unermüdlich zu verkünden  und die Einheit der Kirche zu wahren und zu fördern", so der neue Bischof der Diözese Eisenstadt. Zugleich rief  er dazu auf, den Blick auf Christus zu richten und "den Alltag in  den Familien und Pfarrgemeinden aus dem Glauben zu gestalten".

 

"Notwendige missionarische Initiativen setzen"

Klerus und Laien seien durch die Taufe und die Firmung gemeinsam  berufen, "heute bei uns Gottes Reich mitzubauen. Daher ermutige er  als Bischof "Christen und alle Menschen guten Willens in unserem  Land, diesen Weg gemeinsam zu gehen" und "notwendige missionarische  Initiativen" zu setzen. Dies sei ihm ein "Herzensanliegen", ebenso  wie die Sorge um die Armen, Heimatlosen, Notleidenden, Alten und  Kranken, die ein "Dauerauftrag für die Kirche und eine  Herausforderung an alle" sei, "damit unsere Welt menschlich bleibt",  mahnte der Bischof. In der Präsenz der zahlreichen Bischöfe, Priester und Gläubigen aus  dem In- und Ausland sehe er "ein Zeichen gelebter Kollegialität und  kirchlicher Einheit sowie Frucht grenzüberschreitender Arbeit", so  der neue Bischof.

 

Zusammenleben der Volksgruppen hat "Modellcharakter"

Das Zusammenleben der vier Volksgruppen im Burgenland -  Österreicher, Ungarn, Kroaten und Roma - , die Bischof Zsifkovics  eigens in ihrer jeweiligen Muttersprache begrüßte, habe  "Modellcharakter für andere in unserer Heimat und im neuen Europa",  so der Bischof. "Schätzen, pflegen und schützen wir diesen kostbaren  Schatz, der unsere Heimat so reich und lebenswert macht".

 

Dank sagte Bischof Zifkovics seinem Vorgänger, dem nunmehrigen  emeritierten Eisenstädter Bischof Paul Iby. Als Zeichen der Dankbarkeit überreichte der ihm eine Bibel in russischer Sprache, da Bischof Iby  angekündigt hat, in seiner Pension seine Russischkenntnisse  aufzubessern.

Auch bei seinem Weihebischof, Kardinal Christoph Schönborn, bedankte sich der neue Eisenstädter Bischof für die Weihespendung und langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit in der Bischofskonferenz. Als Zeichen der Dankbarkeit überreichte Zsifkovics dem Kardinal eine kroatische Trachtenpuppe aus seiner Heimatpfarre Stinatz.

 

Bischofsweihe erinnerte an Mitteleuropäischen Katholikentag

Der Apostolische Nuntius in  Österreich, Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen, vier Kardinäle, 52 Bischöfe, 3 Äbte und rund 220 Priester sind zur  Bischofsweihe in den Dom von Eisenstadt gekommen. Die burgenländischen Bundesminister Nikolaus  Berlakovich und Norbert Darabos nehmen genauso an der Bischofsweihe  teil wie Landeshauptmann Hans Niessl und die gesamte  Landesregierung. Auch die christliche Ökumene war hochrangig  vertreten. Durch die mehrsprachig gefeierten  Weiheliturgie und die Anwesenheit zahlreicher Bischöfe und vieler Gläubiger aus den  Nachbarländern erinnerte die Weihe von Bischof Zifkovics an einen "Mitteleuropäischen Katholikentag". Damit  entspricht das Ereignis zugleich jenem Wort Papst Johannes Pauls II.  aus dem Jahr 1988, demzufolge es Aufgabe des Burgenlands sei, eine  Brücke zu den Ortskirchen von Mittel- und Südosteuropa zu sein. Auch  die starke Präsenz zahlreicher Vertreter des Bundes und des Landes  macht deutlich, dass in Österreich Staat und Kirche in Respekt  zueinander stehen und in vielen Bereichen des gesellschaftlichen  Lebens positiv zusammenarbeiten.

 

Hirtenstab von Diözesanpriestern

Der  Bischofsstab, den der neue Bischof in der Weiheliturgie erhält, ist  ein Geschenk der Priester der Diözese und Ausdruck ihrer  Verbundenheit mit dem neuen Hirten der Diözese.

Rund 3.000 Gläubige nehmen an den Feiern im und rund um den  Martinsdom teil. Jede burgenländische Pfarre ist bei der Weihe durch  einen Repräsentanten im Dom vertreten, damit symbolisch die gesamte  Diözese anwesend ist. Für die Mitfeiernden außerhalb des Doms wurde die ORF-Livesendung der Liturgie mittels Videowalls auf den Vorplatz  des Martinsdoms übertragen.

 

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