Dienstag 17. September 2024
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Ausstellung über den Simmeringer "Mariendom"

(04.10.2010) Das Bezirksmuseum Simmering widmet eine Sonderschau der vor 100 Jahren geweihten Kirche am Enkplatz "Zur Unbefleckten Empfängnis". Zu sehen sind historische Dokumente und historische Messkleider und Messkelche.

Am 7. Dezember 1910 wurde am ehemaligen Marktplatz am Enkplatz, im Beisein von Kaiser Franz Joseph I., die Kirche auf den Namen "Maria, Unbefleckte Empfängnis" geweiht. Die Kirche der Pfarre Neusimmering gilt als eine der herausragenden Architekturobjekte des neoromanischen Stils.

 

Bevölkerungszunahme erforderte Kirchenneubau

Aufgrund der sprunghaft angestiegenen Bevölkerungszahl beginnt gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Simmering die Diskussion über den Bau einer neuen Kirche. Der Pfarrer von St. Laurenz, Matthias Ziegler, legt 1872 den Reingewinn aus Grundstückstransaktionen für einen Kirchenbaufonds an. 1886 stellt die Gemeinde Simmering den ehemaligen Marktplatz des Dorfes Simmering am Enkplatz zur Verfügung. Auf einem Teil des zugesagte Geländes wird dann allerdings das magistratische Bezirksamt für den 11. Bezirk errichtet. Doch am 26. Oktober 1907 erfolgt die Grundsteinlegung für die neue Kirche. Am 7. Dezember 1910 wird die Kirche "Maria, Unbefleckte Empfängnis" vom Wiener Erzbischof-Koadjutor Franz Nagl geweiht. Bis 1915 wurde die Seelsorge durch die Pfarre St. Laurenz betreut. Seither ist man eigene Pfarre. Zu den Besonderheiten der von Architekt Hans Schneider geplanten Pfarrkirche in Neusimmering zählen der Hochaltar, die Orgel, das Taufbecken und Bronzereliefs.

 

Schmuckstücke aus der kirchlichen Schatzkammer

Entstanden ist die Ausstellung aus einer langjährigen Kooperation zwischen Simmeringer Bezirksmuseum und der Pfarre Neusimmering, unterstreicht die Bezirksmuseums-Leiterin Petra Laban: "Wir haben in der Vergangenheit Turmführungen für Kinder ermöglicht und im Zuge des hundertjährigen Jubiläums der Weihe entstand nun die Idee zur Ausstellung." Pfarrmoderator Gerhard Kientzl machte einen Blick in die kirchliche Schatzkammer und konnte der Ausstellung liturgische Exponate zur Verfügung stellen: Schmuckstücke sind zwei historische Gewänder aus der Zeit des Barock, aber auch Monstranzen und Kelche, die den Stil der Neusimmeringer Kirche zwischen Neoromanik und Sezessionismus unterstreichen. Ergänzt wird mit zahlreichen Fotos, historischen Dokumenten und Hörbeispielen wie einer Predigt des legendären Pfarrer Anton Steinböck.

 

Auch ein historisches Missionskreuz ist in der Ausstellung im Bezirksmuseum Simmering zu sehen. Es stammt aus der Zeit, als in der Pfarre Neusimmering eine Volksmission abgehalten wurde, im November 1928. Der seinerzeitige Pfarrer rief alle Simmeringer dazu auf, zu den Predigten und den Standeslehren, die die Franziskaner hielten, zu kommen, um "ihre Seele zu retten."

 

Musikalische Verbundenheit der Familie Gulda mit Neusimmering

Im Anschluss an das diesjährige Erntedankfest in der Pfarre Neusimmering wurde am Sonntag, 3. Oktober 2010, die Ausstellung über die 100-jährige Historie der Pfarrkirche im Bezirksmuseum eröffnet. Im Festsaal des Amtsgebäudes auf dem Enkplatz begrüßte Museumsleiterin Petra Laban die Gäste, darunter Pfarrmoderator Gerhard Kientzl, den langjährigen Kaplan der Pfarre Walter Strauss, Bezirksvorsteherin Renate Angerer und den Pianisten Paul Gulda. Im Jahr 1949 brachte sein Vater Friedrich Gulda in der Kirche am Enkplatz seine "Messe in B" zu Gehör. Zum 100-jährigen Weihejubiläum des "Mariendoms" konzertierte Paul Gulda im Amtshaus auf dem Flügel. Die Ausstellung "Der Mariendom zu Simmering" ist bis Freitag, 21. Jänner 2011, zu sehen. Das Simmeringer Bezirksmuseum ist jeweils freitags von 14.00 bis 17.00 Uhr sowie am ersten und dritten Sonntag im Monat von 10.00 bis 12.30 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

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