Dienstag 17. September 2024
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Hoffnung auf Meilenstein im katholisch-orthodoxen Dialog

(10.09.2010) Die zwölfte Vollversammlung der katholisch-orthodoxen Dialogkommission tagt vom 20. bis 26. September im Kardinal-König-Haus. Kardinal Christoph Schönborn und Metropolit Michael Staikos hoffen auf einen deutlichen ökumenischen Fortschritt.

Vom 20. bis 26. September tagt in Wien die zwölfte Vollversammlung der offiziellen "Kommission für den theologischen Dialog zwischen der katholischen und orthodoxen Kirche". 30 Experten aus Ost und West werden an der Konferenz im Wiener Kardinal-König-Haus teilnehmen. Kardinal Christoph Schönborn und der orthodoxe Metropolit Michael Staikos erwarten sich von der Konferenz einen deutlichen Fortschritt in den Beziehungen zwischen den beiden Kirchen. Er hoffe auf einen Meilenstein, so Schönborn, der selbst der katholischen Delegation angehört.

 

Stellung des Papstes

Thema der nichtöffentlichen Tagung ist die Stellung des Papstes innerhalb der Kirche im ersten Jahrtausend. Katholische und orthodoxe Kirche stimmen darin übereinstimmen, dass Rom in der Ordnung der ungeteilten Kirche des ersten Jahrtausends die erste Stellung einnahm und dass der Bischof von Rom (Papst) deshalb der Erste unter den Patriarchen war. Er rangierte an erster Stelle der fünf klassischen Sitze von Rom, Konstantinopel, Alexandrien, Antiochien und Jerusalem. Uneinigkeit herrscht aber darüber, was dieser Primat des Papstes im ersten Jahrtausend im Detail ausgestaltet war und mit welchen Vorrechten der Papst ausgestattet war.

Die katholische Dialog-Delegation wird von Kardinal Walter Kasper, bis vor kurzem Präsident des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen, geleitet. Mitglied der Delegation ist neben Kardinal Schönborn auch der neuen Präsident des Einheitsrates, Erzbischof Kurt Koch.

 

Hoffnung auf ökumenischen Schritt vorwärts

Die orthodoxe Delegation wird von Metropolit Ioannis von Pergamon geleitet. Er gehört dem Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel an. Metropolit Staikos hofft auf einen wesentlichen ökumenischen Schritt vorwärts, allerdings warnt er vor übereilten Schritten: "Wir brauchen keinen theologischen Wettlauf sondern einen effektiven und beständigen Dialog". Die Klärung der Frage der Stellung des Bischofs von Rom im ersten Jahrtausend bezeichnet Staikos als Grundlage für den Prozess der Wiederherstellung der kirchlichen Einheit.

 

Prozess der Annäherung

Nach Jahrhunderten der Trennung und des Konflikts begann die Annäherung zwischen der römisch-katholischen und orthodoxen Kirche mit Papst Johannes XXIII. und Patriarch Athenagoras von Konstantinopel. Beide nahmen 1958 einen freundschaftlichen Briefwechsel auf. Mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-65)erfolgte eine weitere Öffnung der katholischen Kirche.

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