Dienstag 17. September 2024
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Maria-Namen-Feier im Zeichen der Ökumene und der Jugend

(13.09.2010) Tausende Gläubige versammelten sich in der Wiener Stadthalle zur 50. Maria-Namen-Feier, die unter dem Motto "Glaube gibt Zukunft" stand. An der Feier nahmen auch Kardinal Christoph Schönborn, Nuntius Zubriggen und der serbisch-orthodoxe Patriarch Irinej I. teil.

Ganz im Zeichen der Ökumene und der Jugend stand am Sonntag, 12. September 2010, die Maria-Namen-Feier des Rosenkranz Sühnekreuzzugs in der Wiener Stadthalle. Der serbisch-orthodoxe Patriarch Irinej I. nahm an der Spitze einer hochrangigen Delegation an der Marienfeier teil, die unter dem Motto "Glaube gibt Zukunft" stand und bereits zum fünfzigsten Mal in der Wiener Stadthalle stattfand.

Die von den Franziskanern gestaltete Feier wurde mit einem zeugnishaften Vortrag des Tübinger Religionspädagogen Albert Biesinger eröffnet. Höhepunkt der Feier war nach dem gemeinsamen Rosenkranzgebet die Eucharistiefeier mit Kardinal Christoph Schönborn, der auch die Predigt hielt.

 

"Kein Mensch ist vor Gott wertlos"

Für den Patriarch Irinej I. und die serbisch-orthodoxen Gläubigen sprach der serbisch-orthodoxe Diözesanbischof Konstantin von Mitteleuropa das Grußwort. Er betonte, dass die Verehrung der Gottesmutter Maria die serbisch-orthodoxen und die katholischen Gläubigen verbinde. "Möge die Gottesmutter unsere Gebete erhören und uns alle beschützen", wünschte Bischof Konstantin allen Gläubigen in der Stadthalle.

Im Zentrum der Predigt des Wiener Erzbischofs stand die Auslegung des Evangeliums von der verlorenen Drachme, dem verlorenen Schaf und dem verlorenen Sohn. Diese Gleichnisse zeigten, dass es Gott "nicht um Prozente und nicht um Statistik" gehe, sondern dass für Gott jeder einzelne Mensch gleich wichtig sei. "Kein Gott ist vor Gott Mensch wertlos", betonte der Kardinal und knüpfte daran die Frage, wie denn die Kirche und die Pfarrgemeinden mit jenen umzugehen hätte, die die Kirche verlassen haben und auf der Suche sind.

 

Christen des Ostens sind Reichtum für Österreich

Es sei heute Aufgabe der Gemeinden nach den Ausgetretenen Ausschau zu halten und ihnen in Geduld nachzugehen. Als echtes Hoffnungszeichen wertete der Wiener Erzbischof den Umstand, dass die Zahl der Gebetsgruppen unter Jugendlichen enorm zugenommen hätten.

Christen sollten gerade in der heutigen Zeit ein gemeinsames Zeugnis ihres Glaubens geben, erklärte Kardinal Schönborn und dankte dem serbisch-orthodoxen Patriarchen Irinej I. für sein Mitfeiern und das ökumenische Zeugnis. Gleichzeitig betonte der Kardinal, dass die hier lebenden rund 500.000 Christen des Ostens "ein Reichtum für unser Land sind, das im Glauben auszudünnen droht". Auch unter den Katholiken Wiens gäbe es bereits ein Viertel mit Migrationshintergrund, hob der Wiener Erzbischof hervor.

 

Auskunftsfähigkeit über Glauben stärken

Im Zentrum des Vortrags des Tübinger Religionspädagogen Albert Biesinger zum Thema "Der Glaube gibt Zukunft" standen Überlegungen darüber, wie ein alltagstauglicher christlicher Glaube der Kirche Zukunft geben könne. Biesinger gab Einblicke in seinen persönlichen Glauben, sprach von seiner Nahtoderfahrung und den Konsequenz für sein Leben daraus.

 

"Wir stehen in West- und Mitteleuropa als Christinnen und Christen an einer historischen Wegkreuzung", so Biesinger. Der gesellschaftliche Umwälzungsprozess, in dem sich Europa derzeit befinde, müsse von Christen erkannt und ernst genommen werden. Vor diesem Hintergrund gelte es die Auskunftsfähigkeit in Glaubensfragen zu stärken.

"Damit Kinder im Pluralismus der Religionen bestehen können, brauchen sie eine entschiedenere Qualität von religiöser Erziehung, indem sie ihr Christsein von den eigentlichen Wurzeln her verstehen lernen. Glaube muss alltagstauglich werden", fordert Biesinger. Dies sei beispielsweise durch alltagstaugliche Glaubensrituale wie Tischgebete oder Abendrituale möglich.

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