Dienstag 17. September 2024
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Faire Budgetkonsolidierung gefordert

(16.09.2010) Mit einem gemeinsamen Appell - "Nicht auf dem Rücken der schwächsten und am Rande der Gesellschaft stehenden Menschen sparen" - haben sich Kardinal Christoph Schönborn und Caritasdirektor Michael Landau an die Öffentlichkeit gewandt.

Kardinal Christoph Schönborn und der Direktor der Caritas der Erzdiözese Wien, Michael Landau, haben am Donnerstag, 16. September 2010, an die österreichische Bundesregierung appelliert, beim geplanten Budget "nicht auf dem Rücken der schwächsten und am Rande der Gesellschaft stehenden Menschen zu sparen". Die Budgetkonsolidierung sei zweifellos notwendig, betonte Kardinal Schönborn bei einer Pressekonferenz, doch müsse gerecht und fair gespart werden: "Es tut unserem Land, den Menschen und dem sozialen Klima nicht gut, wenn die Armut durch Sparmaßnahmen einseitig vergrößert wird."

 

Opfer der Wirtschaftskrise

Landau zeigte sich besorgt, dass die unschuldigen Opfer der Wirtschaftskrise nun ein zweites Mal zum Handkuss kämen. Die Caritas fordere deshalb eine Sozialverträglichkeitsprüfung für alle geplanten Sparmaßnahmen. Der Wiener Caritasdirektor und Kardinal Schönborn appellierten auch an alle Parteien, ihren Wahlkampf nicht auf dem Rücken sozial schwacher Menschen zu führen. Die Österreicher hätten das Recht, dass im Wahlkampf über Themen diskutiert werde und nicht Emotionen angeheizt werden, betonte Schönborn.

 

Hilfestellung und Perspektiven

Landau bekräftigte in diesem Zusammenhang auch seine Ablehnung des Vorstoßes von Staatssekretärin Christine Marek nach einer gemeinnützigen Arbeitspflicht für Mindestsicherungsbezieher, wenn diese sechs Monate keine Arbeit finden. Pauschalverdächtigungen und Drohungen seien fehl am Platz, die betroffenen Menschen bräuchten vielmehr Hilfestellung und Perspektiven, um den Ausstieg aus der Armutsspirale zu schaffen.

Kardinal Schönborn meinte auf Anfrage zum umstrittenen Internetspiel der steirischen FPÖ, in dem auf Muezzine geschossen wird: "Jeder der auch nur in die Nähe der Idee kommt, dass man andere Menschen abschießen kann, verdient entschiedenste Ablehnung." Hier sei die Justiz gefordert.

 

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