Dienstag 17. September 2024
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Papst warnt vor Verbannung von Religion aus der Öffentlichkeit

(17.09.2010) Papst Benedikt XVI. feierte im Rahmen seines Großbritannien-Besuchs mit 65.000 Gläubigen Messe im Glasgower Bellahouston Park. Er ermutigte die Katholiken, im Berufsleben ihre Begabungen und Erfahrungen in den Dienst des Glaubens zu stellen.

Papst Benedikt XVI. hat jede Verbannung der Religion aus der Öffentlichkeit kritisiert. Es gebe gegenwärtig Bestrebungen, Glaubensüberzeugungen aus der gesellschaftlichen Debatte auszuschließen und zu privatisieren, sagte der Papst am Donnerstag, 16. September 2010, bei einer Heiligen Messe im Glasgower Bellahouston Park. Religion werde als Gefahr für die Freiheit und Gleichheit der Bürger dargestellt. Tatsächlich sei sie jedoch eine "Garantie für echte Freiheit und Achtung". Benedikt XVI. feierte den ersten Gottesdienst seiner Großbritannien-Reise in Glasgow mit rund 65.000 Gläubigen.

 

Für den Glauben eintreten

Der Papst rief die schottischen Katholiken auf, für ihren Glauben auch in der Öffentlichkeit einzutreten. Besonders in einer Zeit, in der eine "Diktatur des Relativismus" die unveränderliche Wahrheit über die menschliche Natur zu verdunkeln drohe, sei ein solches Engagement nötig. Er ermutigte die Katholiken, im Berufsleben ihre Begabungen und Erfahrungen in den Dienst des Glaubens zu stellen; dies gelte vor allem in der Politik und im Bildungswesen. Dabei müsse die "moderne schottische Kultur auf allen Ebenen" einbezogen werden. Die Gesellschaft brauche deutliche Stimmen, die für das Recht einträten, nicht in einem Dschungel selbstzerstörerischer und willkürlicher Freiheit zu leben, sondern in einer Gesellschaft, die für das wahre Wohl ihrer Bürger sorge, hob der Papst hervor.

 

Dauerhafte Liebe Jesu zu den Menschen

Die Jugendlichen ermahnte Benedikt XVI., nicht den Versuchungen des Alltags zu erliegen. Ihnen werde vorgegaukelt, durch Drogen, Geld und Sex glücklich werden zu können. Tatsächlich seien diese Versuchungen jedoch zerstörerisch und zwiespältig, sagte der Papst. Dauerhaft sei nur die Liebe Jesu Christi zu den Menschen. Als Zeichen großer Hoffnung bezeichnete Benedikt XVI. die katholischen Schulen Schottlands. Diese hätten in den vergangenen Jahrzehnten jungen Menschen nicht nur zu geistigem und menschlichem Wachstum verholfen, sondern ihnen auch Zugang zum beruflichen und öffentlichen Leben verschafft.

 

Warnung vor aggressiven Formen des Säkularismus

Der Gottesdienst im Bellahouston Park war die erste Massenveranstaltung des Papstes bei seinem Staatsbesuch in Großbritannien. Am Vormittag hatte Königin Elizabeth II. den Papst in Edinburgh offiziell empfangen. In seiner Begrüßungsrede im königlichen Palast Holyroodhouse sprach Benedikt XVI. von einer "Hand der Freundschaft", die er den Briten reiche; zugleich warnte er auch dort vor "aggressiveren Formen des Säkularismus". Außer dem schottischen Klerus nahmen zahlreiche Vertreter aus Politik und Gesellschaft an der Feier teil. Die katholische Kirche Schottlands beging an diesem Tag das Gedenken an den heiligen Bischof Ninian (360-432), der als Apostel der Schotten verehrt wird.

 

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