Papst Benedikt XVI. stellte das Leiden Christi am Kreuz in den Mittelpunkt seiner Predigt. Dabei würdigte er die Christen, "die gerade jetzt um ihres christlichen Glaubens willen Diskriminierung und Verfolgung erleiden". Weiter erinnerte er an historische Debatten über die Opfertheologie zwischen Reformation und Katholizismus. In England hätten viele die Beibehaltung der Messfeier "standhaft und um einen hohen Preis verteidigt", so Papst Benedikt XVI.
Laien besäßen eine "unverzichtbare Rolle" in der katholischen Kirche, betonte der Papst. Er rief die Gläubigen auf, sich mit aller Kraft für die Verteidigung "unveränderlicher moralischer Wahrheiten" einzusetzen. Diese stünden an der Basis einer menschlichen und gerechten Gesellschaft. Kirche und Gesellschaft brauchten dringend "Zeugnisse für die Schönheit der Heiligkeit, Zeugnisse für den Glanz der Wahrheit", sagte der Papst.
Die Messe am Sitz des Londoner Erzbischofs Gerard Nichols war der religiöse Höhepunkt des Papstbesuchs in der britischen Hauptstadt. Der Feier wohnten zahlreiche Vertreter anderer Konfessionen bei, unter ihnen der anglikanische Primas Rowan Williams. Im Anschluss an die Messe fand vor der Kathedrale ein Treffen mit 3.000 Jugendlichen und Vertretern sämtlicher Pfarren in England und Wales und Mitglieder von Jugendorganisationen und Verbänden statt.