Christen hätten sich "von Anfang an in Gemeinden versammelt", erinnerte der Wiener Erzbischof Christoph Schönborn. Diese Gemeinden hätten historisch verschiedene Strukturen gehabt. Im Fall von Korinth im 1. Jahrhundert habe es sich um Hausgemeinden gehandelt, im Mittelalter oft um Filialkirchen einer Großpfarre wie zum Beispiel Simmering als Filialkirche von St. Stephan -, im 18./19. Jahrhundert um Neupfarren des Josephinismus und der Gründerzeit-Stadterweiterung.
Der Studientag am Samstag, 18. September 2010, gehörte zum Prozess "Apostelgeschichte 2010", dieser, soll der Erzdiözese Wien helfen, in Zukunft noch stärker eine "offene und einladende Kirche" zu sein. Bei den zwei bisher abgehaltenen Diözesanversammlungen (Oktober 2009 und März 2010) war die zentrale Bedeutung der Pfarrgemeinden für das Leben der Kirche und ihren missionarischen Auftrag deutlich geworden. Deshalb wurde von den Verantwortlichen der Diözese der jetzige eigene Studientag organisiert, der nur diesem Thema gewidmet war. Die Ergebnisse der Beratungen sollen in die 3. Diözesanversammlung (14. bis 16. Oktober) eingebracht und weiter behandelt werden.
Die 200 Teilnehmer des Studientags diskutierten unter dem biblischen Motto "... sie zündeten ein Feuer an" (ein Zitat aus der Apostelgeschichte, wo Paulus und seine Mitreisenden nach erlittenem Schiffbruch durch die Gastfreundschaft der Bewohner von Malta gerettet werden). Referenten waren unter anderen der frühere Generalvikar Helmut Schüller, der Paderborner Pastoraltheologe Christoph Jacobs, Elisabeth und Martin Fenkart von der Gemeinschaft Emmanuel und die "Apostelgeschichte 2010"-Koordinatorin Andrea Geiger.