In der derzeitigen politischen Bildungsdiskussion gehe es um alle möglichen Interessen, nur nicht um jene der Schüler, stellte Gerald Faschingeder, Leiter der Arbeitsgruppe Bildung der KAÖ, fest. So sei etwa die Forderung nach einer Verlagerung aller Lehrerkompetenzen vom Bund zu den Ländern ein Missbrauch der Reformdebatte. Hier gehe es nur um die Sicherung eigener Pfründe.
"Der Fokus einer Reform muss auf sozialer Gerechtigkeit für alle Schülerinnen und Schüler liegen. Es geht um eine höchstmögliche innere Differenzierung statt äußerer Selektion", so Faschingeder. Es müsse versucht werden, allen Begabungen gerecht zu werden und die Eigenverantwortung der Schüler zu fördern. "Inklusion bedeutet, dass alle Schüler, so wie sie sind, mit ihren speziellen Bedürfnissen, Wünschen und Talenten in der Schulwelt angenommen werden. Wir stehen nach wie vor, vor der ernsten Situation, dass gut 20 Prozent der 14- bis 15-jährigen Schüler nicht sinnerfassend lesen können. Einkommen und sozialer Status der Eltern spielen eine entscheidende Rolle bei der Bildungslaufbahn der Kinder", kritisiert Faschingeder.