Dienstag 17. September 2024
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Katholische Aktion für Gesamtschule für alle 10- bis 15-jährigen

(21.09.2010) Eine Schulreform mit Fokus auf "sozialer Gerechtigkeit für alle Schülerinnen und Schüler", fordert die Katholische Aktion Österreich. Teil davon müsse eine Gesamtschule für alle 10- bis 15-Jährigen sein.

Die Katholische Aktion Österreich (KAÖ) hat einmal mehr eine Gesamtschule für alle 10- bis 15-Jährigen gefordert. Es sei inzwischen klar erwiesen, dass in Österreich Bildung zu einem hohen Ausmaß vererbt werde und Kinder aus bildungsfernen Bevölkerungsschichten deutlich geringere Aufstiegschancen hätten. "Das muss sich dringend ändern", fordert KAÖ-Präsidentin Luitgard Derschmidt am Dienstag, 21. September 2010, bei einer Pressekonferenz in Wien. Zugleich kritisierte sie den momentanen Stillstand in der Bildungspolitik. Die Debatte einer Reform des österreichischen Bildungssystems müsse jenseits ideologischer Scheuklappen und des alltäglichen politischen Hick-Hack geführt werden.

 

"Innere Differenzierung statt äußerer Selektion"

In der derzeitigen politischen Bildungsdiskussion gehe es um alle möglichen Interessen, nur nicht um jene der Schüler, stellte Gerald Faschingeder, Leiter der Arbeitsgruppe Bildung der KAÖ, fest. So sei etwa die Forderung nach einer Verlagerung aller Lehrerkompetenzen vom Bund zu den Ländern ein Missbrauch der Reformdebatte. Hier gehe es nur um die Sicherung eigener Pfründe.

"Der Fokus einer Reform muss auf sozialer Gerechtigkeit für alle Schülerinnen und Schüler liegen. Es geht um eine höchstmögliche innere Differenzierung statt äußerer Selektion", so Faschingeder. Es müsse versucht werden, allen Begabungen gerecht zu werden und die Eigenverantwortung der Schüler zu fördern. "Inklusion bedeutet, dass alle Schüler, so wie sie sind, mit ihren speziellen Bedürfnissen, Wünschen und Talenten in der Schulwelt angenommen werden. Wir stehen nach wie vor, vor der ernsten Situation, dass gut 20 Prozent der 14- bis 15-jährigen Schüler nicht sinnerfassend lesen können. Einkommen und sozialer Status der Eltern spielen eine entscheidende Rolle bei der Bildungslaufbahn der Kinder", kritisiert Faschingeder.

 

Erfolgreiches Modell in Klagenfurt

Wie eine Schulreform - zumindest in Ansätzen - gelingen kann, erläuterten die Direktoren des Bischöflichen Realgymnasiums und der Kooperativen Mittelschule St. Ursula in Klagenfurt. Die Unterstufenschüler beider Schulen werden in den Schularbeitsfächern jeweils von einem AHS- und einem Hauptschullehrer unterrichtet. Jeder Lehrer bringe spezielle Kompetenzen mit und beide gemeinsam könnten auch besser auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Schüler eingehen.

 

"Auf dem Weg zur gerechten Schule"

Die Broschüre "Auf dem Weg zur gerechten Schule - Fakten & Perspektiven" der Katholischen Aktion liegt inzwischen in zweiter Auflage vor. Ergänzend dazu ist aktuell die Wandzeitung "Bildung ist kein Schicksal" erschienen. Beide Publikationen können kostenlos per Email an office@kaoe.at bestellt werden und stehen auch auf der Homepage www.kaoe.at zum Download bereit.

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