Dienstag 17. September 2024
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"Fluthilfe ist kein gemütliches Christentum"

(22.09.2010) Mehr als 20 Millionen Menschen sind von der Flutkatastrophe in Pakistan betroffen, die Anfang August über weite Teile des Landes hereinbrach. Die Wienerin Claudia Villani war während der schweren Zeit in Pakistan und berichtet von ihren Erlebnissen.

Millionen Menschen sind von der Flutkatastrophe in Pakistan, die das Land von Norden nach Süden heimgesucht hat, betroffen. Die österreichische Ärztin Ruth Pfau ist seit Jahrzehnten im Land in der Lepra- und Tuberkulosehilfe aktiv. Während der Hochwasserkatastrophe und danach hat sie mit ihren Helfern das engmaschige Hilfsnetz genutzt, um die Bevölkerung zu unterstützen. Hilfe kam dafür auch vom Missio-Aussätzigen-Hilfswerk in Form einer Soforthilfe von 30.000 Euro.

Mit zum Team von Ruth Pfau gehört Claudia Villani, eine pensionierte Sozialhelferin aus Wien. Immer wieder verbringt sie mehrere Monate bei der Entwicklungshelferin und Missionarin und packt tatkräftig mit an. Auch nach der Flut war sie vor Ort und organisierte Zelte, Verpflegung und medizinische Versorgung für tausende Katastrophenflüchtlinge.

 

Als Christ handeln

Von Ruth Pfau konnte Villani viel lernen: "In meinem Leben war es ein großes Glück, Ruth Pfau kennen zu lernen. An ihr erlebe ich, dass es als Christ möglich ist, wirklich zu handeln und für dieses Christentum einzustehen - und auch seine Feinde zu lieben. Natürlich könnte man das persönliche Christentum auch‚ bürgerlicher oder gemütlicher angehen." Inzwischen ist Villani nach Wien zurückgekehrt, aber Ende des Jahres will sie wieder in Pakistan sein. "Das Land versinkt im Elend, die Politiker kümmern sich noch immer um ihr eigenes Ansehen und die Taliban nützen diese Not aus um den Menschen zu sagen, diese Katastrophe sei eine Strafe Gottes, weil das Volk zu wenig auf sie höre", berichtet sie. Der Alltag sei schon so für die Menschen in Pakistan schwer genug gewesen, seit der Katastrophe sei die Lebenssituation vieler gar nicht mehr zu fassen ist, berichtet Villani.

 

Hilfe, die ankommt

Die Spendenaufrufe von Missio fanden in ganz Österreich großes Echo. "Ich danke allen, die uns schon so großzügig unterstützt haben. Die Menschen in Österreich haben ein großes Herz. Trotz der wirtschaftlich schwierigen Zeiten verschließen viele ihre Augen nicht vor der dramatischen Notsituation in Pakistan", so Leo Maasburg, Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke. Die Situation vor Ort habe sich keineswegs entspannt. Menschen, die durch die Flut obdachlos wurden, sind bakteriellen Infektionen und brütenden Malaria-Moskitos völlig schutzlos ausgeliefert.

 

Aufbauhilfe ist nötig

Mit der finanziellen Unterstützung, wird auch der Einsatz des oberösterreichischen Missionars Pater Günther Ecklbauer ermöglicht. Der Pater hat mehr als 500 Flutopfer in den Schulen seiner Pfarre in der Provinz Punjab untergebracht, kümmert sich um ihre Versorgung und startet ein Wiederaufbauprogramm für ihre zerstörten Lehmhäuser. Pater Eckelbauer lebt seit Jahren in Pakistan und wird die Flutopfer auch in den kommenden Jahren betreuen. Über die Missio-Projektpartner vor Ort erreichen die Spenden die Menschen wirklich, was auch Villani bestätigt: "Wenn ich mit Ruth Pfau über die Spenden spreche, die über Missio kommen, ist sie sehr dankbar dafür. Das ist keine rhetorische Dankbarkeit. Sie weiß, dass sie ohne der jahrelangen Treue der Missio-Unterstützer ihre Arbeit nicht machen hätte können."

Missio ruft weiterhin zu Spenden auf, um die Not der Menschen in Pakistan rasch zu lindern und den Wiederaufbau nach der Flut unterstützen zu können. Mit mehr als 800 Mitarbeitern ist der Missio-Projektpartner "Marie Adelaide Leprosy Centre" vor Ort vertreten.

Missio-Aussätzigen-Hilfswerk
Hypo Landesbank Vorarlberg 11.111.114
Bankleitzahl 58.000
Kennwort Fluthilfe Pakistan

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