Der deutsche evangelische Pastor wurde am 4. September 1876 im heutigen Mönchengladbach geboren. Er war Gründer und langjähriger Leiter der Christlichen Mission im Orient, die nach seinem Tod - am 23. April 1955 in Isfahan (Iran) - in Christoffel-Blindenmission (CMB) umbenannt wurde. In Österreich wurde der Name der Organisation 2004 erneut geändert - in "Licht für die Welt - Christoffel-Entwicklungszusammenarbeit".
Ernst Jakob Christoffel war ein Mensch, der sein Leben in den Dienst von augenkranken, blinden und anders behinderten Menschen gestellt hat. Vor 102 Jahren hat er ein Heim für blinde und gehörlose Kinder im türkischen Malatia gegründet und damit den Grundstein für in mehreren europäischen Ländern präsente Hilfsorganisationen gelegt. Die Pogrome gegenüber den Armeniern und die mit den Kriegswirren einhergehende drückende Armut erschwerten die humanitäre Arbeit.
Die Situation der Blinden erschütterte Christoffel. Tausende lebten als Straßenbettler oder Prostituierte, um nicht elend verhungern zu müssen. Er schaffte es, für blinde und behinderte Kinder einen Ort der Zuflucht und Bildung zu schaffen und gründete Blindenheime. Kaum ein anderer "Pionier der Nächstenliebe" habe so viele Rückschläge erfahren wie Christoffel, so "Licht für die Welt". Viele seiner Hilfsprojekte fielen den beiden Weltkriegen zum Opfer. Im Alter von 75 Jahren starb er im Zuge eines Hilfsprojekts im heutigen Iran. Auf seinem Grabstein steht auf Deutsch, Armenisch und Persisch: "Hier ruht im Frieden Gottes Pastor Ernst Jakob Christoffel, der Vater der Blinden, Niemandskinder, Krüppel und Taubstummen".