Dienstag 17. September 2024
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Kardinal Schönborn predigte vor dem Papst

(30.08.2010) Beim Jahrestreffen des "Ratzinger-Schülerkreises" in Castel Gandolfo predigte der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, vor dem Papst und unterstrich dabei die Bedeutung der Demut in der Kirche.

Die Bedeutung der Demut in der Kirche hat Kardinal Christoph Schönborn am Sonntag 29. August 2010, in seiner Predigt beim Gottesdienst mit Papst Benedikt XVI. in Castel Gandolfo unterstrichen. Der Wiener Erzbischof nahm mit rund 40 weiteren Theologen am Jahrestreffen des "Ratzinger-Schülerkreises" teil. "Demut ist etwas sehr Nüchternes. Sie hat mit Wahrhaftigkeit und Dankbarkeit zu tun. 'Was hättest du, was du nicht empfangen hast' ist das Apostel-Wort dazu", so Kardinal Schönborn.

 

Streit unter den Aposteln

Im Lukas-Evangelium werde berichtet, wie es beim Letzten Abendmahl nach der Einsetzung des Priestertums des Neuen Bundes einen Streit der Apostel gegeben habe, wer von ihnen der Größte sei, erinnerte Kardinal Schönborn. Bis heute gebe es "offen oder subtil" den Streit um die Ehrenplätze. Im Blick auf das Jesus-Wort "Ich bin unter euch wie der, der bedient" müsse immer neu beschämt bekannt werden, dass wir noch viel von ihm lernen müssen. Und doch habe Christus im Abendmahlsaal trotz des bevorstehenden Verrats den Aposteln das "Reich Gottes" anvertraut.

 

"Wir stehen da als Toren"

Damit aber niemand durch die Größe der Berufung überheblich werde, seien die Apostel - und besonders ihr erster - zugleich auf den letzten Platz gestellt, sagte der Wiener Erzbischof und zitierte das Paulus-Wort, dass die Apostel zum "Schauspiel für die Welt" geworden seien: "Wir stehen da als Toren um Christi willen, wir werden beschimpft und segnen, wir werden verfolgt und halten stand, wir werden geschmäht und trösten."

An den Papst gewandt, sagte der Wiener Erzbischof: "Heiliger Vater! Diese Worte des Apostels mögen Ihnen Trost sein, wenn selbst von Mitgläubigen, Mitchristen Beschimpfungen kommen und Ihnen die rote Karte gezeigt wird. Die Demut wendet diese Beschimpfungen in Segen. Danke, dass Sie uns die Haltung Jesu zeigen, der sanftmütig und demütig von Herzen ist."

 

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