Das erstes Halbjahr 2010 brachte einen deutlichen Anstieg bei den standesamtlichen Eheschließungen in Österreich. Laut den jüngst von der Statistik Austria bekanntgegebenen Zahlen gab es im ersten Halbjahr 2010 mit insgesamt 16.588 Trauungen um 5,9 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum - Jänner bis Juni 2009. Damit verstärkt sich der Trend steigender Heiratszahlen. Es ist ein Plus von 0,7 Prozent im Vergleich zum Jahr 2008. Für den Leiter des Instituts für Ehe und Familie, Günter Danhel, "zeigen die Zahlen selbst bei einer vorsichtigen Interpretation, dass die Ehe keinesfalls ein Auslaufmodell ist".
Man könne zwar noch von keiner Trendumkehr sprechen, weil sich die aktuellen Zahlen innerhalb der statistischen Bandbreite befänden, so Danhel, aber: "Es scheint, dass sich die Zahl der Trauungen ähnlich wie die Zahl der Scheidungen anscheinend auf einem bestimmten Niveau stabilisiert haben." Möglicherweise zeige sich in den gestiegenen Trauungszahlen auch das Bedürfnis nach stabilen Beziehungen gerade angesichts großer Instabilitäten in Gesellschaft und Arbeitswelt, so Danhel am Montag, 30. August 2010.
Am deutlichsten fiel der Anstieg der Trauungen im Bundesland Wien mit einem Plus von 7,5 Prozent aus.
Von Jänner bis Juni 2010 haben - wie die Statistik Austria bekanntgab - 429 gleichgeschlechtliche Paare von der seit Jahresbeginn bestehenden gesetzlichen Möglichkeit Gebrauch gemacht, ihre Partnerschaft bei den dafür zuständigen Bezirksverwaltungsbehörden eintragen zu lassen.
Wie vorläufige Ergebnisse zeigen, überwiegen dabei männliche Paare, auf die rund zwei Drittel aller Partnerschaften entfallen. Die Hälfte aller eingetragenen Partnerschaften wurde in Wien begründet.