Dienstag 17. September 2024
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Zum Schöpfungstag Klimaschutz eingemahnt

(31.08.2010) Die "Koordinierungsstelle der österreichischen Bischofskonferenz" warnt anlässlich des Schöpfungstages am 1. September davor, dass der Klimawandel die Armutsbekämpfung zunichte mache. Gefordert wird eine Reduktion der Treibhausgase.

Ihre tiefe Sorge darüber, dass die negativen Auswirkungen des Klimawandels vielerorts auf der Erde die Fortschritte der Armutsreduktion zunichte machen, haben die katholischen Entwicklungsorganisationen Österreichs geäußert. Anlässlich des am Mittwoch, 1. September 2010, in vielen Kirchen begangenen Schöpfungstages forderte deren Dachverband, die "Koordinierungsstelle der österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission" (KOO) von der österreichischen Regierung eine aktive Rolle bei der Erreichung von Klimaschutzzielen. Im Blick auf die UNO-Klimakonferenz von 29. November bis 10. Dezember in Cancun (Mexiko) verlangte die KOO eine unilaterale Anhebung des EU-Zieles auf 30 Prozent weniger Treibhausgase bis 2020.

 

Am Weg in die Klimakatastrophe

"Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass der Planet weiter ungebremst auf die Klimakatastrophe zurast", warnt KOO-Geschäftsführer Heinz Hödl. Laut einem jüngst veröffentlichten Bericht der "National Oceanographic and Atmospheric Administration" der USA waren die Monate Januar bis Mai 2010 die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen 1880. Dass sich das Wetter radikalisiere, sei derzeit an der Flutkatastrophe in Pakistan erkennbar, die 20 Millionen Menschen zu Opfern mache. "Trotzdem tun Politiker noch immer nichts", kritisierte die KOO.

 

Großes Vorhaben gescheitert

Hödl zitierte den US-Ökonomen und UN-Sonderberaters Jeffrey D. Sachs, der die Politiker - namentlich jene aus den USA - "im lähmenden Griff der Lobbys" sieht. Gezielte PR-Kampagnen zur Diskreditierung der Klimawissenschaft hätten bewirkt, dass sich der US-Senat bis auf weiteres nicht mit einem Klimaschutzgesetz befasst. China werde als weiterer "big player" der Weltökonomie weniger denn je bereit sein, ein vom Westen verursachtes Umweltproblem auf Kosten der eigenen Bevölkerung zu lösen. Beides zusammen bedeutet laut Hödl, "dass das große Vorhaben der globalen Klimadiplomatie - keine Erderwärmung über zwei Grad hinaus - gescheitert ist".

 

Rechtsverbindliches Abkommen gefordert

Jedenfalls gebe es für Europa keinen Grund mehr, die längst geplante Steigerung des Klimaschutzziels weiter zu verschleppen. Dank der Wirtschaftskrise sei die Minus-30-Prozent-Reduktion einfach zu erreichen. Hödl unterstrich die Wichtigkeit, "Chinesen, Indern und Lateinamerikanern zu zeigen, dass sie im Westen Partner finden werden, wenn sie selbst es mit dem Klimaschutz ernst meinen".

Die Koordinierungsstelle plane für September eigenes Lobbying für die Klimakonferenz in Cancun und fordert das Ausverhandeln eines rechtsverbindlichen EU-Abkommens zum Klimaschutz, das Österreich aktiv vorantreiben soll. Staatlicherseits sollten auch vielversprechende Pilotprojekte in diesem Bereich finanziert werden. Die KOO kündigt intensive Gespräche mit politischen Entscheidungsträgern an, eine parlamentarische Anfrage und eine E-Mail-Aktion zu Klimafinanzierung sowie eine Offensive bei der Bewusstseinsarbeit.

 

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