Die eigene Lebensgeschichte nennt Franz Welser-Möst, im Interview mit der Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag", als Grund für sein Engagement in der Augustinerkirche. "Die Kirchenmusik ist das Fundament, auf dem mein musikalischer Lebensweg gebaut ist." Zwischen seinem 14. und 20. Lebensjahr habe er kaum einen Sonntag verbracht, ohne in einer Kirche zu musizieren, sei es singend, spielend oder dirigierend.
"Große Komponisten haben mit ihrer Kirchenmusik ein Kulturerbe hinterlassen, das nicht nur in den Konzerthäusern immer wieder gewürdigt, sondern gerade auch in jenen Stätten zum Leben erweckt werden muss, für die solche himmlischen Werke wie das Mozart-Requiem, Schuberts Deutsche Messe oder Haydns Mariazellermesse ursprünglich geschrieben wurden", so Welser- Möst.
Franz Welser-Möst ist auch ein Pate der Kirchenmusik St. Augustin. Mit seiner Patenschaft hofft er auch andere Menschen dahingehend zu motivieren gegenüber der Kunst der Musik im Gottesdienst sensibler zu werden, damit diese Musik auch für die kommenden Generationen erklingt.
"Tatsächlich sind die Kirchenmusikpaten für den Fortbestand dieses lange tradierten Kulturerbes Kirchenmusik in St. Augustin essentiell", betont Margarete Strassnig-Bachner, im Sonntag-Interview. Sie ist für die Patenschaft St. Augustin mitverantwortlich: "Wir sind auf die Hilfe möglichst vieler engagierter Personen angewiesen. Jeder Beitrag hilft." Ab einer Spende von 35 Euro ist man bereits Förderer, ab 300 Euro Teilpate und als Pate oder Patin sponsert man eine komplette Messaufführung.
Die Augustiner sehen es nicht nur als ihre Aufgabe Gottesdienste mit weltberühmten Sakralkompositionen zu feiern, sondern auch diese Musikstücke zu bewahren und zu erhalten. "In St. Augustin gibt es ein vielbeachtetes und großes Musikarchiv", erklärt Pater Matthias Schlögl, Leiter der Kirchenmusik von St. Augustin. "Bedeutende Komponisten haben für St. Augustin geschrieben. Die handschriftlichen Noten sind aber oft in schlechtem Zustand, brüchig und schwer leserlich. Deshalb haben die Augustiner dafür gesorgt, dass diese Werke neu übertragen wurden und im Hochamt wieder aufgeführt werden können."
Am Sonntag, 12. September 2010, wird unter der Leitung von Franz Welser-Möst "Ad te levavi animam meam", ein Werk von Benedict Randhartinger (1802-1893) aus dem Musikarchiv der Augustiner zusammen mit Mozarts "Krönungsmesse" gespielt.
