Montag 16. September 2024
Artikel aus dem Archiv

"Lage noch weit schlimmer als in den Medien dargestellt"

(11.08.2010) Die Caritas-Katastrophenhilfe-Chefin Sabine Wartha beschreibt die Situation in Pakistan: "Die gesamte Infrastruktur ist weg, Brunnen sind verseucht, Straßen abgerutscht, Brücken weggeschwemmt, die Ernte ist komplett vernichtet."

"Die Bilder in den Medien spiegeln nur einen Bruchteil der Trümmer wider, vor denen die Menschen in Pakistan jetzt stehen." Laut der Katastrophenhilfe-Chefin der Caritas Österreich, Sabine Wartha, sehe man sich einer Situation gegenüber, in der ein Land seine ganze Infrastruktur verloren habe: "Brunnen sind verseucht, Straßen abgerutscht, Brücken weggeschwemmt, die Ernte ist komplett vernichtet."

Wie Wartha am Mittwoch, 11. August 2010, im Gespräch berichtet, sei durch die Flutkatastrophe in Pakistan die Lebensgrundlage der Bevölkerung einfach weg: "Viele konnten sich nur mit dem retten, was sie am Leib getragen haben. Ohnehin schon gezeichnet von ihrer Armut und früheren Katastrophen stehen sie jetzt vor dem absoluten Nichts." Die Betroffenen bräuchten langfristig Unterstützung, um sich wieder selbst ernähren zu können.

 

Schwierige Verteilung von Hilfsgütern

"Es gibt eine Caritas Pakistan, die aufgrund der vielen Katastrophen, die das Land heimsuchen über viel Erfahrung verfügt. Sie verteilt, was die Menschen derzeit zum Überleben brauchen", so Wartha. Dazu gehören Wasserreinigungstabletten, Notzelte, Hygieneartikel, Lebensmittel und Trinkwasser: "Es gibt ja zwar überall Wasser, aber kein Trinkwasser." Auch medizinische Zentren seien eingerichtet worden.

"Die Verteilung von Hilfsgütern ist immer eine schwierige Aufgabe", erklärt Wartha. Es sammelten sich meist Hunderte, Tausende Menschen, die vielleicht schon tagelang auf Hilfe gewartet haben: "Meiner Erfahrung nach sind die Menschen trotz ihrer Misere sehr geduldig, natürlich auch aufgeregt, und sie haben Angst." Die Caritas kooperiere mit regionalen Partnern, die Land und Leute bereits kennen, deshalb würden die Verteilungen geordnet und problemlos ablaufen.

 

14 Millionen Menschen betroffen

Rund 14 Millionen Menschen sind bis jetzt von der Katastrophe betroffen; das Überleben von etwa sechs Millionen Menschen sei von der Soforthilfe abhängig. "Es ist Urlaubszeit, und Pakistan scheint für viele Menschen weit weg zu sein, aber wir brauchen dringend Spenden, um lokal arbeiten und Hilfsgüter einkaufen zu können", appelliert die Katastrophenhilfe-Chefin an die Hilfsbereitschaft der Österreicher. "Viele Einheimische kennen Hochwasser ja aus eigener Erfahrung, es ist entsetzliche Situation."

Caritas Österreich-Spendenkonto
PSK 7.700.004
Bankleitzahl 60.000
Kennwort: Hochwasser Pakistan

Weitere Artikel:
Gottesdienste
Finden Sie Gottesdienste in Ihrer Umgebung
Radio Vatikan
ERZDIÖZESE WIEN
Wollzeile 2
1010 Wien
Tel.: +43 1 51552 - 0

webredaktion@edw.or.at

Impressum
Datenschutzerklärung
Cookie-Einstellungen
https://www.erzdioezese-wien.at/
Darstellung: Desktop - Mobil