Montag 16. September 2024
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Mariä Himmelfahrt - "Fest der Hoffnung für Menschen von heute"

(16.08.2010) Mariä Himmelfahrt verbreite eine Botschaft der Hoffnung, so der Wiener Weihbischof Helmut Krätzl. Er nahm auch Bezug auf die Todesopfer der "Love Parade" in Duisburg. Wer das als Strafe Gottes deute, muss sich fragen lassen, welches Gottesbild er habe.

Die Hoffnungsbotschaft des Festes der Aufnahme Mariens in den Himmel unterstrich Weihbischof Helmut Krätzl am Sonntag, 15. August 2010, beim Hochamt Mariä Himmelfahrt im Wiener Stephansdom.

Weihbischof Krätzl nahm auch auf die Trauerfeier für die Todesopfer der heurigen "Love Parade" in Dusiburg Bezug: Dort habe es eine große Tafel mit der Frage "Warum?" gegeben. "Das Warum lässt sich nicht beantworten", sagte der Weihbischof. "Und wer es als Strafe Gottes deutet, wie es leider geschehen ist, muss sich fragen lassen, was er für ein Gottesbild hat, und ob er bedenkt, wie dadurch das Gottesbild anderer verstört werden kann."

 

"Der Mensch endet nicht im Grab"

Es gehe darum, der "peinigenden Frage" nach dem "Warum?" eine andere, sehnsuchts- und hoffnungsvolle nach dem "Wohin?" hinzuzufügen. Das Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel sei eine Antwort darauf: "Der Mensch endet nicht im Grab, das Skelett ist nicht sein letztes Bild". Der christliche Glaube besage, dass der Mensch nach dem Tod in eine neue Seinsweise versetzt wird, "mit Leib und Seele, mit einem verklärten Leib". Die Hoffnung der Christen beziehe sich auf ein anderes Dasein, "wo es keine Trauer und keine Angst mehr gibt, keinen Schmerz und keinen Tod".
 

Ein barmherziger Gott

Gerade zu Mariä Himmelfahrt sage der christliche Glaube den Menschen aber auch, dass "all das Schöne und Glückliche, das sie erlebt oder sogar selbst geschaffen haben", nicht mit ihnen verwest, sondern verewigt wird. "Wer an ein Leben nach dem Tod glaubt, erträgt Brüche und Enttäuschungen im Leben leichter, weil er um das gute Ende weiß", betonte Weihbischof Krätzl. "Wer an seine letzte Verantwortung vor Gott glaubt, wird noch mehr aus seinem Leben machen. Die größere Nähe zu Gott verleitet nicht zur Flucht aus der Welt, sondern verpflichtet noch mehr, sich für die Weiterentfaltung der Schöpfung einzusetzen."

Die Aufnahme Mariens bedeute, dass der Mensch am Ende seines Lebens nicht in ein Nichts fällt, sondern in die Arme dessen, dem er sein Leben verdankt. So sei auch das Bild vom Barmherzigen Vater zu verstehen, das Jesus im Gleichnis vom verlorenen Sohn erzählt hat: Gott wartet auf den Menschen bis er umkehrt, eilt ihm entgegen, nimmt ihn in die Arme und setzt ihn in seine Würde wieder ein, die er verloren hat. "Gerade diesen barmherzigen Gott gilt es den Menschen in den großen Katastrophen zu verkünden, nicht einen strafenden", so der Wiener Weihbischof.

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