Der 100. Jahrestag der Geburt von Mutter Teresa wird auch in Wien gefeiert. Genau am Jahrestag, Donnerstag, 26. August 2010, zelebriert Weihbischof Franz Scharl um 19.00 Uhr im Wiener Stephansdom eine Gedenkmesse für Mutter Teresa. "Wir loben und danken für Mutter Teresa", so Schwester Marie-Claire von den Wiener "Missionarinnen der Nächstenliebe". Bei der Messe werden auch Reliquien der Ordensgründerin und Friedensnobelpreisträgerin zu sehen sein.
Leben und Wirken
Im Kloster der "Missionarinnen der Nächstenliebe" am Mariahilfer Gürtel 11 ist bis 7. Oktober eine Ausstellung über das Leben und Wirken von Mutter Teresa zu sehen. Sie ist täglich von 9.00 bis 12.00 Uhr und von 14.30 bis 17.30 Uhr geöffnet. Es gibt aber auch Abendtermine. Eine weitere Ausstellung "100 Jahre Mutter Teresa" wird von den Päpstlichen Missionswerken in Österreich in der Krypta der Peterskirche, 1010 Wien, präsentiert.
Frühe Entscheidung fürs Ordensleben
Mutter Teresa wurde am 26. August 1910 als Agnes Gonxha Bojaxhiu in Skopje geboren, das damals unter dem Namen Üsküb noch Teil des Osmanischen Reiches war. Von ihren wohlhabenden Eltern wurde sie sehr religiös erzogen. Als sie zehn Jahre alt war, starb ihr Vater überraschend. Schon im Alter von zwölf Jahren entschied sie sich für ein Leben als Ordensfrau, mit 18 trat sie bei den "Sisters of the Blessed Virgin Mary", dem irischen Zweig der Englischen Fräulein ein. In der bengalischen Metropole Kalkutta legte sie die erste Profess ab. Daraufhin war sie 17 Jahre in der St. Mary's School in Kalkutta tätig, wo sie erst als Lehrerin, dann als Direktorin wirkte.
Ein Leben für die Ärmsten
Auf einer ihrer zahlreichen Fahrten durch die Millionenstadt Kalkutta soll sie am 10. September 1946 die Berufung gespürt haben, ihr Leben den Armen zu widmen. In ihrem Tagebuch schildert sie dieses Erlebnis als mystische Begegnung mit Jesus, der sie dazu aufgefordert habe, alles aufzugeben und ihm in die Slums zu folgen - um ihm in den Ärmsten der Armen zu dienen. Mutter Teresa begann unter den Ärmsten der Armen in den Slums von Kalkutta zu wirken, bald schlossen sich ihr frühere Schülerinnen an.
Missionarinnen der Nächstenliebe
1950 gründete Mutter Teresa die "Missionarinnen der Nächstenliebe". 1954 eröffnete sie das erste Sterbehaus in Kalkutta. Heute gehören mehr als 3.000 Ordensschwestern und rund 500 Ordensbrüder in 710 Häusern in allen Teilen der Welt dem Orden von Mutter Teresa an. 1979 wurde Mutter Teresa mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Mutter Teresa starb am 5. September 1997. Am 13. September wurde ihr in Kalkutta eines der eindrucksvollsten indischen Staatsbegräbnisse zuteil. Der Seligsprechungsprozess begann mit Erlaubnis von Johannes Paul II. im Juni 1999. Die Seligsprechung erfolgte am 19. Oktober. In Albanien wird der Tag der Seligsprechung von Mutter Teresa als Nationalfeiertag begangen.