Sonntag 15. September 2024
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Familien brauchen individuelle Unterstützung

(19.08.2010) Familienstaatssekretärin Christine Marek debattierte mit dem Präsident des Katholischen Familienverbandes, Clemens Steindl über die Zukunft der Familienpolitik. Einig war man sich, dass Familienpolitik die unterschiedlichen Lebenssituationen von Familien berücksichtigen muss.

Familienpolitik muss auf vielfältige Weise die sehr unterschiedlichen Lebenssituationen von Familien berücksichtigen. Das hat die Familienstaatssekretärin Christine Marek bei einem Diskussionsabend mit dem Präsidenten des Katholischen Familienverbands Österreich (KFÖ), Clemens Steindl, zum Thema "Familienpolitik in Wien", am Dienstag, 17. August 2010, betont. "Wahlfreiheit und bestmögliche Unterstützung für die individuelle Lebenssituation der Familien", entsprechende Service- und Beratungseinrichtungen stehen dabei für Marek im Vordergrund. "Es geht mir um ein breites Angebot für Familien, das sich an den christlich-sozialen Werten orientiert. Ich glaube, dass es auch eine gewisse Sehnsucht nach Werten gibt."

 

Präsenz der Väter

Eine diskutierte "Ehe light" schloss sie aus: "Ich glaube, dass das Instrument der Ehe ein hochmodernes ist, das mit allen rechtlichen Aspekten absolut aktuell ist", so Marek. In der aktuellen Obsorgediskussion sieht die Familienstaatssekretärin hingegen großes Potenzial. Was die Präsenz der Väter und deren Kontakt mit den Kindern nach einer Trennung betrifft, "haben wir viel zu tun". Dies sei aber mit einer gemeinsamen Obsorge allein nicht zu lösen: "Es geht auch um andere Rahmenbedingungen." Eine diesbezügliche Lückenschließung müsse kommen.

"Kindererziehung ist eine der größten Herausforderungen des Lebens überhaupt", sagte Marek, die selbst alleinerziehend ist. Sie appellierte, Eigenverantwortung wahrzunehmen und  Kindeserziehung nicht an Institutionen wie die Schule abzugeben. KFÖ-Präsident Steindl gab dazu zu bedenken, Familien stünden unter mehrfachen Druck und benötigten zur Bewältigung auch die Unterstützung durch öffentliche Institutionen.

 

Familienleistungen wenig wertgeschätzt

"Jedes Budget ist in Zahlen gegossener Ausdruck des Regierungswillens. Österreichs Eltern fühlen sich zu wenig wertgeschätzt. Sie sind ein volkswirtschaftlicher Leistungsfaktor, der in dieser Funktion nicht ausreichend gewürdigt wird", so Steindl. Es gehe hier nicht um Zuwendungen, sondern um Entschädigung für eine erbrachte Leistung.

Marek hielt dagegen, dass Familienleistungen in Österreich in einem Ausmaß honoriert würden, wie es selten in einem Land der Fall sei. Sie verwies auf das Kinderbetreuungsgeld, das ein gesellschaftlicher Meilenstein sei, ebenso wie der 2003 geschaffene pensionsbegründende Anspruch von Kindererziehungszeiten.

 

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