Sonntag 15. September 2024
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Mariazeller Fest im Stephansdom

(19.08.2010) Ihre Verbundenheit mit Mariazell drückten die Wiener seit vielen Jahrhunderten in großen Wallfahrtsprozessionen aus. Das Mariazeller Fest am 4. September bringt Mariazell auch in den Stephansdom. Dabei kann ein Einzelsegen empfangen werden - mit Berührung einer Replik der Mariazeller Gnadenstatue.

Schon im 16. Jahrhundert gibt es von Wien aus die ersten großen Mariazeller Prozessionen.
Die Wallfahrt einte alle Stände: Bischöfe und einfache Priester, Regenten, Adelige, Bürger und Bauern, Arme und Reiche, Gesunde und Kranke. Wer zuhause bleiben musste, nahm geistig und im Gebet daran teil und erwartete die Prozession bei ihrer Rückkehr in Wien.

 

Mariazeller Wallfahrtsvereine

Die Organisation der Wallfahrt aus Wien lag in früher Zeit bei den Bruderschaften, später bei der Wiener Mariazeller- Prozessionsvereinigung. Thomas Dolezal erklärt: "Es hat sozusagen eine vereinte Mariazeller Wallfahrt gegeben, die vom Stephansdom ausgegangen ist. Sie ist immer über die Kärntnerstraße zurückgekommen. Erst später im 19. Jahrhundert haben sich aus dieser großen Mariazeller Vereinigung verschiedene pfarransässige Mariazeller Wallfahrtsverein gebildet."
 

Kopie der Mariazeller Gnadenstatue

Auch Sankt Stephan hatte dann einen eigenen Mariazeller Wallfahrtsverein, der 1883 seinen Sitz in die zu Sankt Stephan gehörende Ruprechtkirche konstituierte. Dort befand sich die altehrwürdige Kopie der Mariazeller Gnadenstatue. "Im Zuge der Renovierung der Ruprechtskirche ist die Gnadenstatue verloren gegangen", berichtet Dolezal. Ihr Umhang, die Prozessionsfahne und das Mariazeller Prozessionskreuz mit dem gekrönten Christus sind am Dom aber noch erhalten.
 

Mariazell in den Stephansdom bringen

Voriges Jahr gab es im Stephansdom erstmals ein Mariazeller Fest, das sich am Fest Maria Geburt (8. September), dem höchsten Fest der Mariazeller Basilika, orientiert und am Samstag, 4. September 2010, stattfindet. "Das Fest will all jenen, die vielleicht nicht mehr wallfahren können, sozusagen Mariazell in den Stephansdom bringen", sagt Dolezal.

Auch Abordnungen der Wiener Wallfahrtsvereine - mit ihren traditionellen Fahnen - werden am Fest teilnehmen. Die Vizepräsidentin des "Vereins der Freunde der Basilika Mariazell", Annemarie Fenzl, wird mitfeiern. Verschiedene Elemente der Mariazeller Liturgie - Messe, Bittliturgie und Mariazeller Rufe und anderes - werden in der Feier aufgegriffen. Hauptzelebrant ist der St. Pöltener Bischof Klaus Küng.

"Der Gottesdienst beginnt mit einer Festandacht beim Marienaltar, zieht dann in einer Lichtprozession durch den Dom zum Ponitifikalamt am Hauptaltar", kündigt Dolezal an. Das Besondere an dem Gottesdienst sei aber, dass nach der Messe der Einzelsegen mit Berührung der Gnadenstatue empfangen werden könne. "Genauso wie das in Mariazell auch praktiziert wird", sagt Dolezal.


Mariazeller Fest
im Stephansdom
Samstag, 4. September 2010, 17.00 Uhr
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