Sonntag 15. September 2024
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Einen "fruchtbaren Ideenaustausch und neue Impulse zu einer Begegnung der Kirchen in Ost und West" erhofft sich der serbisch-orthodoxe Patriarch von Belgrad, Irinej (Gavrilovic), von seinem nahenden Österreich-Besuch vom Freitag, 10., bis Dienstag, 14. September 2010. Mit seinen rund 400.000 serbisch-orthodoxen Gläubigen sei Österreich ein "Beispiel für religiöse Toleranz und Respekt" und besitze eine "lange ökumenische Tradition". So könne man gemeinsam daran gehen, "das Christentum als Lebensprogramm" neu zu entdecken und die christlichen Wurzeln Österreichs zu stärken, sagte der Patriarch bei einer Begegnung mit österreichischen Journalisten in Belgrad.

 

Missverständnisse ausräumen

Auch soll der Besuch dazu beitragen, "Missverständnisse und Unkenntnisse über Serbien und die serbisch-orthodoxe Kirche auszuräumen". Das serbische Volk werde in den westlichen Medien oftmals als "Genozid-Volk" und als Volk von Kriegstreibern dargestellt. "Viele Tragödien Europas werden mit unserem Volk in Verbindung gebracht", dies sei allerdings historisch verkürzend und ungerecht, so der Patriarch.

Beobachter sehen in der Reise ein wichtiges Zeichen in der Frage eines eigenen, in Österreich residierenden Bischofs für die rund 400.000 serbisch-orthodoxen Gläubigen. Derzeit untersteht die serbisch-orthodoxe Kirchengemeinden in Österreich dem Bischof für Mitteleuropa, Konstantin (Djokic), mit Sitz in Deutschland.

 

Eigene Diözese für Österreich

Zu den Stimmen, die eine eigene Diözese Österreich befürworten, meinte der Patriarch, dass ein Bischof, der seinen ständigen Sitz in Österreich hat, den Gläubigen sicher näher sein könnte. Bisher gebe es aber keine konkreten Pläne. Die Frage solle bei der nächsten Bischofssynode besprochen werden.

Der Besuch von Patriarch Irinej in Wien ist der erste offizielle Auslandsbesuch des Patriarchen nach seiner Wahl am 22. Jänner 2010 zum Nachfolger von Pavle I. Unmittelbarer Anlass ist das 150-Jahr-Jubiläum der Wiener serbisch-orthodoxen Kirchengemeinde St. Sava im 3. Bezirk. In Wien und Umgebung leben an die 200.000 serbisch-orthodoxe Christen. Der Vorgänger von Patriarch Irinej, der 2009 verstorbene Patriarch Pavle (Stojcevic), hatte Wien 1993 und 2000 besucht.

 

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