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Gott ist auch auf Campingplätzen und Flughäfen zu finden

(02.08.2010) Gottesdienste auf Berggipfeln, Schipisten und in Thermen oder Sonntagsmessen am Flughafen, im Sommer hat die Tourismuspastoral Hochbetrieb und ist bemüht Daheimgebliebenen, Gästen und Durchreisenden ein umfangreiches Programm zu bieten.

Wer sich in der Urlaubszeit nach Spiritualität sehnt, findet Gott mitunter auch auf Campingplätzen, Bergspitzen oder beim Zwischenstopp auf Flughäfen: Das Arbeitsfeld des Tourismuspastoral der Katholischen Kirche ist vielfältig und abwechslungsreich. "Es gibt in allen Diözesen Referate für Tourismuspastoral, die unterschiedlich wahrgenommen wird", berichtete Roland Stadler, Vorsitzender des Österreichischen Arbeitskreises für Tourismus- und Freizeitpastoral.

 

An ungewöhnlichen Orten Zugang zu Menschen finden

Das Angebot der Kirchen orientiert sich dabei ganz an den regionalen, wirtschaftlichen und auch touristischen Eigenarten der jeweiligen Bundesländer. So richtet sich etwa die Tourismuspastoral der Erzdiözese Wien ganz nach den Herausforderungen des Städtetourismus und bietet mehrsprachige Messen und Kirchenführungen an.

Auch Berg- und Gipfelmessen oder Veranstaltungen wie die traditionelle Schiffsprozession am Wörthersee gehören zum Aufgabenbereich der Tourismuspastoral: "Wir versuchen, mit Wortgottesdiensten an ungewöhnlichen Orten Menschen anzusprechen, die die Urlaubszeit dafür nutzen wollen, ihre Seele aufatmen zu lassen", meinte Stadler. Entsprechend beliebt seien auch Berg- und Gipfelmessen, "und die Marienschiffsprozession, die am 15. August stattfindet, lockt immer tausende Besucher an", so Stadler.

 

Verständnis für den spirituellen Raum öffnen

Darüber hinaus ist die Tourismuspastoral in der jeweiligen Diözese auch Ansprechpartner für Kirchenführungen. Dabei setze man "eher auf Spiritualität, als auf endlose Jahreszahlenlitaneien" und versuche, "das Verständnis für den spirituellen Raum zu öffnen." Grundsätzlich arbeite man auch eng mit Tourismusverbänden und -organisationen zusammen, um den Besuchern Österreichs ein gutes Angebot bieten zu können, berichtete Stadler.

Auch Kirchtagsgottesdienste, Kräutersegnungen oder verschiedene Prozessionen würden so gestaltet, dass sich Gäste eingebunden fühlten: Man wolle den Besuchern mehr bieten als rein ein "lustiges Fest", nämlich auch Brauchtum und Spiritualität. Generell gehe die Tendenz "eher weg vom statischen Angebot hin zum spirituellen Unterwegssein, das wird stark nachgefragt", sagte Stadler.

 

Per Zwischenstopp zur Sonntagsmesse

Urlauber können Spiritualität und Gott auch beim Umsteigen am Flughafen begegnen: Dann etwa, wenn am Wiener Terminal Pfarrer Joseph Farrugia durch die Flughafenhalle streift und Passagiere und Arbeitende in ein Gespräch zu verwickeln versucht. Die am Flughafen Tätigen sind ein besonderer Arbeitsschwerpunkt der Wiener Tourismuspastoral, weil sie durch ihre Arbeitszeiten oftmals nur unregelmäßigen Kontakt zu ihren Heimatpfarrern pflegen können. Farrugia ist für sie quasi ein erster Ansprechpartner.

Jeden Freitag ist er auf dem Flughafen unterwegs, an anderen Tagen auch ein Pastoralassistent. "Ich gehe herum, rede mit den Angestellten und mache Termine für Gespräche aus", erklärt er. Sonntags hält Farrugia auch eine Messe am Wiener Flughafen, gestrafft in der Zeit, damit Angestellte und Arbeiter auch mitfeiern können und nicht allzu lange ihrem Arbeitsplatz fernbleiben. Unter den teilnehmenden Gästen fänden sich dabei auch oft Umsteigepassagiere, die traditionell sonntags fliegen, "weil sie wissen, dass es dann eine Messe gibt", so Farrugia.

 

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