Österreichs Bischöfe haben anlässlich des Hiroshioma-Gedenktags am Freitag, 6. August 2010, einmal mehr zur umfassenden Abrüstung und aktiven Friedenspolitik aufgerufen. Der 6. August erinnere jedes Jahr, "dass die atomare Bedrohung noch immer gegenwärtig ist", schreibt Kardinal Christoph Schönborn in seinem Grußwort an die Initiatoren und Teilnehmer der Hiroshima-Gedenkveranstaltung in Wien. Es müssten deshalb alle Bemühungen unterstützt werden, "die eine umfassende Abrüstung zum Ziel hat und auf die unermesslichen Gefahren für unser aller Zukunft hinweisen".
Der orthodoxe Metropolit von Austria, Michael Staikos, betont in seinem Grußwort, dass die Welt in jüngster Zeit wiederholt vor einer atomaren Weltkatastrophe gestanden sei, "ausgelöst von verschiedenen politischen und wirtschaftlichen Faktoren".
"Es braucht den verstärkten Druck von Kirchen und zivilgesellschaftlichen Einrichtungen, damit Bewegung in die festgefahrenen Positionen kommt." Das schreibt der evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker. Ziel könne nur die Abrüstung sämtlicher Atomwaffen sein. Doch er zweifle stark daran, dass dieses Ziel von den politisch Verantwortlichen tatsächlich zügig verfolgt werde.
Deutliche Worte findet auch der reformierte Landessuperintendent Thomas Hennefeld, der alle Vorstellungen zurückweist, wonach die Menschheit auch verantwortungsvoll mit Massenvernichtungswaffen umgehen könne: "Wer meint, Gott anbeten zu können und gleichzeitig an Atomwaffen festhalten zu müssen, der lästert in Wahrheit Gott. Und christliche Politiker, die sich mit Massenvernichtungswaffen abfinden oder deren Existenz sogar als Abschreckungsmittel für notwendig erachten, verhöhnen den gekreuzigten und auferstandenen Christus, der gekommen ist, die Welt zu erlösen und zu befreien anstatt zu zerstören."