Am Jahrestag des Atombombenabwurfes auf Hiroshima, am 6. August 2010, gedachte die Wiener Friedenbewegung und die Hiroshimagruppe Wien auf dem Wiener Stephansplatz der Opfer der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki.
In diesem Jahr sind 329 Grußadressen zur Unterstützung des Anliegens einer Welt ohne Atomwaffen und Krieg eingetroffen. Bundespräsident Heinz Fischer schrieb: "Atomwaffen, ob irgendwo in der Welt gespeichert und gelagert, oder in Herstellung befindlich, sind der gesamten Weltbevölkerung gegenüber eine große Gefahr. Jede Aufklärung, jeder Schritt zur Ächtung atomarer Waffen ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung."
"Druck von unten" notwendig
Alois Reisenbichler von der Wiener Friedensbewegung sagte bei der Vorstellung der Grußbotschaften, dass die Forderungen der Friedensbewegung nur mit "Druck von unten" durchgesetzt werden können und gedachte dreier verstorbener Persönlichkeiten, die die Wiener Hiroshima-Aktion unterstützten: der Schriftsteller Andreas Okopenko, die Frauenministerin Johanna Dohnal und die Journalistin Dolores Bauer.
Finanzielle Mittel anders und besser nutzen
Der Vertreter von
Pax Christi International bei den Vereinten Nationen in Wien, Felix Bertram, hat die Brutalität des Zweiten Weltkrieges selbst als Zeitzeuge erlebt und zog daraus die Lehre: "Was wir angesichts der Vielschichtigkeit unserer gegenwärtigen globalen Probleme dringend brauchen, ist eine massenvernichtungswaffenfreie und militärlose Welt. Eine solche wäre die Voraussetzung, die jetzigen Krisen-, Umwelt- und Klimaprobleme in den Griff zu bekommen und einer Lösung zuzuführen. Die erforderlichen finanziellen Mittel stünden dadurch zur Verfügung und könnten zur Behebung der genannten Existenzfragen realpolitisch die Umsetzung ermöglichen."
"Global Zero Now - Nulllösung bei Atomwaffen jetzt"
Wolfgang Schlupp-Hauck und Brigitte Schlupp-Wick radeln zur Zeit für die Forderung "Global Zero Now - Nulllösung bei Atomwaffen jetzt" vom ehemaligen Atomraketenstandort Mutlangen in Deutschland nach Teheran. "Wir haben keine Atomwaffen mehr vor unserer heimatlichen Haustür. Jetzt setzen wir uns dafür ein, dass alle Atomwaffen auf der Welt durch eine Atomwaffenkonvention verboten und in einem verbindlichen Zeitrahmen abgerüstet werden", erklärte Wolfgang Schlupp-Hauck bei seinem Aufenthalt in Wien.
Gedenken der Opfer von Hiroshima und Nagasaki
Ernst Toman von der Friedensinitiative Donaustadt sang Friedenslieder und die iranische Künstlerin Farah Notash zeigte ein großes Gemälde einer Atombombe. Die Salzburger Literaturgruppe "Lachmeer" las Friedenstexte. Mit einem Laternenmarsch vom Stephansplatz zum Teich vor der Karlskirche wurde die Aktion am Hiroshimatag abgeschlossen.
Am Montag, 9. August 2010 - Jahrestag des Atombombenabwurfes auf Nagasaki wird um zirka 19.00 Uhr mit einer traditionellen Buddhistischen Lichterzeremonie bei der Wiener Friedenspagode der Opfer von Hiroshima und Nagasaki gedacht (Wien 2, Hafenzufahrtsstraße).