Samstag 14. September 2024
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"Der gute Papst Johannes XXIII."

(16.07.2010) Der Erzbischof von Wien erinnerte anlässlich seines Besuches im Geburtsort von Johannes XXIII. an den Konzils-Papst und an die Aussage mit der er sein Programm beschrieb: "Die Fenster öffnen". Das Konzil, das er überraschend einberief, sollte frische Luft in die Kirche bringen.

Kardinal Christoph Schönborn hat im Juli 2010 mit Seminaristen des Wiener Priesterseminars den Geburtsort des Konzils-Papstes Johannes XXIII., das Dörfchen Sotto il Monte in der norditalienischen Provinz Bergamo, besucht. In der Gratis-Zeitung "Heute" schrieb Kardinal Schönborn dazu am Freitag, 16. Juli 2010: "Nur fünf Jahre dauerte das Wirken von Papst Johannes XXIII. Aber diese fünf Jahre haben viel verändert. Übergangspapst nannte man ihn, als er mit 77 Jahren 1958 gewählt wurde. 'Die Fenster öffnen! ' - dieses Bild gebrauchte er, um sein Programm zu beschreiben. Das Konzil, das er überraschend einberief, sollte frische Luft in die Kirche bringen. Mit seiner furchtlosen Herzlichkeit ging er auf alle Menschen guten Willens zu: Christen anderer Konfessionen, Juden, Muslime, Nichtglaubende."

 

"Er war ein Hoffnungszeichen"

Die Güte von Johannes XXIII. habe weltweit die Herzen vieler Menschen gewonnen, erinnerte der Erzbischof von Wien: "Er war wirklich ein Hoffnungszeichen, der gute Papst Johannes aus dem Dörflein Sotto il Monte". Auch heute brauche die Kirche und ebenso dringend auch die Welt diese Hoffnung.
 

"Tiefgläubig und einander herzlich zugetan"

Johannes XXIII. sei "herzlich und bescheiden" gewesen, so sei er weltweit in Erinnerung, betonte Kardinal Schönborn und zog eine Verbindungslinie zur Herkunft des Konzils-Papstes: "In einem schlichten Bauernhaus in Sotto il Monte hat die Familie Roncalli als eine wahre Großfamilie gelebt: die Eltern mit ihren zehn Kindern, von denen Angelo, der künftige Papst, der älteste war. Dazu eine Schar von Onkeln, Tanten, CousinsWie lebten die alle auf so engem Raum? Äußerst bescheiden, aber tiefgläubig und einander herzlich zugetan".
 

Der "Übergangspapst"

Am 28. Oktober 1958 wurde Roncalli im elften Wahlgang des Konklave im Alter von 77 Jahren zum Papst gewählt und nahm den Namen Johannes XXIII. an. Am 25. Januar 1959, drei Monate nach seiner Wahl, kündigte er vor zahlreichen Kardinälen in der Basilika St. Paul vor den Mauern unerwartet die Einberufung des Zweiten Vatikanischen Konzils an, das am 11. Oktober 1962 feierlich eröffnet wurde.

Im alltäglichen Leben als Papst nahm er als historisch geltende Veränderungen vor. Er schaffte den Fußkuss und die bislang vorgeschriebenen drei Verbeugungen bei Privataudienzen ab
Den Abschluss des Konzils erlebte Johannes XXIII. nicht mehr. Am 3. Juni 1963 starb er nach geduldig ertragenem Krebsleiden. Von Papst Johannes Paul II. wurde Johannes XXIII. im Jahr 2000 am 3. September seliggesprochen. Als Gedenktag wurde der 11. Oktober, der Tag der Eröffnung des 2. Vatikanischen Konzils, festgelegt.
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