Samstag 14. September 2024
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Blinder Student bezwingt den Donauweg

(16.07.2010) Für jeden gelaufenen Kilometer eine Spende von 30 Euro für eine Operation am Grauen Star aufzutreiben, das war das Ziel des blinden Studenten Thomas Seidling, der zu Fuß von Linz nach Wien, den Donauweg gewandert ist.

Ein blinder Student meisterte zu Fuß den Donauweg von Linz nach Wien. Mit dabei sein Blindenstock, ein Rucksack und eine gehörige Portion Solidarität, so legte der 21-Jährige 200 Kilometer zurück und kam am Donnerstag, 15. Juli 2010, in Wien an. Ziel seiner Aktion war es, für jeden gelaufenen Kilometer die Spende von 30 Euro für eine Operation am Grauen Star, der häufigsten und heilbaren Ursache für Blindheit in Afrika, aufzutreiben.

 

Zehn Tage bis zum Ziel

Nach zehn Tagen hat Thomas Seidling sein Ziel erreicht. Verschwitzt kam er am Donaukanal in Wien an. "Auf der einen Seite hat es mir persönlich viel gegeben. Auf der anderen Seite ist es mir einfach ein Dorn im Auge, wie verstaubt das Image der Blinden und Sehbehinderten in Österreich ist. Ich habe mir gedacht, ich kann so ein wenig Aufklärungsarbeit leisten und auch Unterstützung für andere aufzutreiben, die sonst keine Hilfe bekommen", so Thomas Seidling.
 

Solidarität und Selbstbewusstsein

Mittels Blindenstock und GPS-Gerät hat er seinen Weg gefunden. Ein Assistent hat ihm wichtige Angelpunkte seiner 200 Kilometer langen Wanderroute elektronisch markiert. Der Geschäftsführer von Licht für die Welt, Rupert Roniger, hat den blinden Jus-Studenten einige Kilometer begleitet: "Ich finde die Initiative von Thomas großartig, sie macht Leute darauf aufmerksam, dass blinde Menschen vieles schaffen können und ganz selbstverständlich den Radweg der Donau entlang marschieren. Nebenbei hat Thomas bewirkt, dass viele blinde Menschen wieder sehen werden können. Mir gefällt sein Zugang zur Solidarität mit blinden Menschen in den Entwicklungsländern und der selbstbewusste Umgang mit seiner Umwelt."
 

Nicht am Rand der Gesellschaft stehen

Das Engagement von Thomas Seidling sei ein gutes Statement, um auf die Situation von blinden Menschen aufmerksam zu machen, betont Chris Lohner, Ambassador von Licht für die Welt: "Das finde ich so wichtig, dass Menschen, die eine Behinderung haben - egal welche - nicht am Rande der Gesellschaft sind." Licht für die Welt setzt sich für blinde, anders behinderte und von Behinderung bedrohte Menschen in den Armutsgebieten unserer Erde ein.
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