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Kräfte der Religionen im Kampf gegen Aids bündeln

(19.07.2010) Bei einer interreligiösen Vorkonferenz zur Welt-Aids-Konferenz wünschte sich der evangelische Altbischof Herwig Sturm eine klare gemeinsame Stimme von Religionsgemeinschaften und Kirchen im Kampf gegen Aids.

Für eine stärkere gemeinsame Stimme von Kirchen und Religionsgemeinschaften im Kampf gegen die Diskriminierung von HIV-Infizierten beziehungsweise Aidskranken hat der österreichische evangelische Altbischof Herwig Sturm plädiert. Bei der Eröffnung der "Multi-Faith Pre-Conference" zur Welt-Aids-Konferenz sagte Sturm am Samstag, 17. Juli 2010, in Wien, die Veranstaltung der Kirchen und Religionsgemeinschaften sei zwar "nicht so schrill und provozierend wie der Life-Ball", aber auch sie sollte provozieren, und zwar auf eine innere Weise. Auch für die weltweit notwendige HIV-Prävention müssten die Glaubengemeinschaften noch stärker zusammenarbeiten.

 

Guter ökumenischer Dialog in Österreich

Es gebe einen sehr guten ökumenischen Dialog in Österreich und eine sehr gute Basis im interreligiösen Gespräch, erklärte Sturm. "Diese Veranstaltung hat uns noch einmal einen Schritt weitergebracht in der Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen und der Zivilgesellschaft." Das Thema Aids hänge auch mit dem eigenen Glauben und dem Weltbild zusammen: "Es ist eine Herausforderung, diese verheerende Pandemie zusammenzudenken mit einem Gottesbild, zu dem wohl ein letztgültiges Sinn- und Wertgeschehen dazugehört. In meiner christlichen Sprache versuche ich eine Antwort, indem ich von der Leidenschaft Gottes für die ganze Welt ohne weiße Flecke spreche, von der Option für die Armen und Ausgegrenzten, mutig und fantasievoll, und von einem Gott, der rettet und hilft und befreit."
 

Kirchen können "mit Kraft" bewegen

Im Rahmen der Vorkonferenz sei man zusammengekommen, um voneinander zu lernen und "daran zu wachsen", betonte auch Reverend Richard Fee, Vorsitzender der "Ecumenical Advocacy Alliance" (EAA) und Generalsekretär der Presbyterianischen Kirche in Kanada. Die Glaubensgemeinschaften seien von Anfang an in den Kampf gegen HIV und Aids eingebunden gewesen; "wir brauchen ihre Hilfe mehr als je zuvor", hob Jan Beagle, stellvertretende Geschäftsführerin des UNO-Aids-Programms, hervor. "Wir bitten Religionsvertreter nicht, Kondome zu verteilen", aber eine Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Prävention und Behandlung von Aids und HIV sei wichtig. "Sie können soziale Bewegungen mit Kraft versehen", appellierte Beagle.
 

Gott im Nächsten sehen

Die erste Diskussionsrunde der Veranstaltung galt der Frage, auf welche Weise die jeweiligen Glaubenstraditionen die Religionsgemeinschaften und Kirchen möglicherweise daran hindern, für einen universellen Zugang Aids-Prävention sowie zur Behandlung, Betreuung und Unterstützung von HIV-Infizierten und Aidskranken einzutreten.

Zuvor war die interreligiöse Vorkonferenz mit Gebeten und musikalischen Einlagen von Musikern aus Simbabwe eröffnet worden. Letztere hatten eigens zum Konferenzmotto "Rights here, right now" Songs einstudiert. Nyaradzayi Gumbonzvanda vom globalen Netzwerk "World Young Women's Christian Association" lud alle Anwesenden ein, aufzustehen, sich an den Händen zu fassen und einen stillen Moment lang all jener Menschen zu gedenken, die bisher bereits an den Folgen von Aids gestorben sind.
 
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