Ein stärkeres Engagement der österreichischen Regierung im internationalen Kampf gegen Aids hat die Dreikönigsaktion, das Hilfswerk der Katholischen Jungschar Österreich, gefordert. Anlässlich der derzeit in Wien stattfindenden Welt-Aids-Konferenzerklärte Geschäftsführer Erwin Eder am Montag, 19. Juli 2010: "Es wäre eine Schande für Österreich als Veranstalterland, wenn die Mittel für die österreichische Entwicklungszusammenarbeit (EZA) und die internationale Aids-Bekämpfung nach Kürzungen im Vorjahr nicht wieder deutlich erhöht werden."
Künftig müssten auch Rechte und Bedürfnisse von Kindern und Frauen stärker in den Blick genommen werden. Eine Besserstellung von Frauen und eine verstärkte geschlechtsspezifische Präventionsarbeit seien Schlüsselfaktoren einer erfolgreichen Aids-Bekämpfung, erklärte Eder.
Bei vielen Projekten der Dreikönigsaktion in Afrika, Asien und Lateinamerika sei Aids ein wichtiges Thema: Ein ganzheitlicher Zugang zu dem Problem sei wesentlich, wobei gerade bei einer unheilbaren Krankheit wie Aids Spiritualität eine große Rolle spiele. Zwei der Projektpartner, Schwester Hedwig Vinyoh aus Kamerun und Jenny Boyce aus Südafrika, sind zur Welt-Aids-Konferenz nach Wien angereist. Auch sie betonen: Um aidskranken Menschen ausreichend Unterstützung geben zu können, brauche es ein größeres Engagement der jeweiligen Regierungen.
Ein gut aufgebautes Gesundheitssystem, das den Zugang zu Medikamenten ermöglicht und auf die Bedürfnisse von Betroffenen eingehen kann, sowie weitreichende Aufklärungs- und Bildungskampagnen, die schon bei den Kindern ansetzen, seien notwendig, um die Pandemie in den Griff zu bekommen. Darüber hinaus brauche es grenzüberschreitende Anstrengungen, Erhöhung der internationalen Finanzmittel und Umsetzung internationaler und nationaler Versprechen.
Der Titel der Welt-Aids-Konferenz "Rechte hier und jetzt" mache darauf aufmerksam, dass konkrete Maßnahmen im Bereich der Menschenrechte für Betroffene getroffen werden müssten, erklärten Vinyoh und Boyce.