Samstag 14. September 2024
Artikel aus dem Archiv

21.000 Stimmen für Kinder mit Aids

(20.07.2010) Die bei der "HAART for Children"-Kampagne gesammelten Unterschriften wurden von Caritas Präsident Franz Küberl an das Außenministerium übergeben. "Täglich sterben 800 Kinder an Aids, und jedes ist eines zuviel", so Küberl.

Mehr als 21.000 Menschen in Österreich haben im Rahmen der Kampagne "HAART for Children" des internationalen Caritas-Netzwerks ihre Stimme dafür abgegeben, mehr "Herz" für Kinder mit Aids zu zeigen. Noch immer hätten 62 Prozent der infizierten oder erkrankten Kinder in den ärmsten Regionen der Welt keinen Zugang zu Behandlung und Pflege; statistisch gesehen stirbt eines von drei HIV-positiven Kindern vor dem ersten Lebensjahr und die Hälfte vor dem zweiten Geburtstag, beklagte Robert Vitillo, Aidsexperte der Caritas Internationalis, am Montag, 19. Juli 2010, während der Welt-Aids-Konferenz frei zugänglichen "Global Village" am Wiener Messegelände. In diesem Rahmen überreichte auch der Präsident der Caritas Österreich, Franz Küberl, die gesammelten Unterschriften an das österreichische Außenministerium.

 

Kindgerechte Therapien

"HAART ist im Englischen ein Wortspiel: Es steht einerseits für die medikamentöse Behandlung von HIV-positiven Menschen ('Highly Active Anti-Retroviral Treatment' - anti-retrovirale Behandlung) und andererseits für das englische Wort für Herz. Wir möchten mit unserer Kampagne Pharmakonzerne, Regierungen und die gesamte Menschheitsfamilie dazu ermuntern, ein Herz für HIV-positive Kinder zu zeigen", erklärte Vitillo.

Allein in Afrika lebten rund 1,8 Millionen Kinder mit dem Virus, so Vitillo: "Es geht uns vor allem darum, dass kindgerechte Therapien und HIV-Tests entwickelt werden." Denn ein großes Problem sei, dass sich die gängigen, in den Entwicklungsländern eingesetzten HIV-Tests nicht für Babys und Kleinkinder eignen.

 

"Jedes tote Kind eines zu viel"

Die österreichischen Unterschriften überreichte Caritas-Präsident Küberl an die Leiterin der Sektion Entwicklungszusammenarbeit im Außenministerium, Botschafterin Irene Freudenschuss-Reichl. "Es sterben täglich 800 Kinder an Aids, und jedes einzelne ist eines zu viel", hob Küberl hervor. Die Kampagne sei auch ein Aufruf an Pharmakonzerne, "endlich Medikamente zu vernünftigen Preisen bereitzustellen, um Leid bei Kindern zu minimieren und möglichst mitzuhelfen, dass in Zukunft niemand mehr daran sterben muss", so Küberl. Er bat Freudenschuss-Reichl, die Unterschriften an die entsprechenden Stellen weiterzureichen.
 

Herzen für das Publikum

"Rund 4.000 Babys in den Entwicklungsländern werden jedes Jahr mit HIV infiziert", erinnerte John Hassell, Direktor des UNO-Aidshilfe-Programms (UNAIDS). Die "HAART for Children"-Kampagne war im Dezember des Vorjahres gestartet worden. Sehr engagiert haben sich im Zuge der Aktion rund 5.000 Kinder in Vorarlberg; sie sammelten besonders fleißig Unterschriften.

Auch die Übergabe der Unterschriften im "Global Village" untermalten Jugendliche aus Österreich, Slowenien und der Slowakei mit einer eigens einstudierten Performance, mit Tanz und selbstgebastelten Masken in Form von Herzen. Letztere verteilten sie unter dem Publikum und baten die Anwesenden, bei der Stimmen-Übergabe ein Zeichen der Solidarität zu setzen und sich die Masken vor das Gesicht zu halten.

Gottesdienste
Finden Sie Gottesdienste in Ihrer Umgebung
Radio Vatikan
ERZDIÖZESE WIEN
Wollzeile 2
1010 Wien
Tel.: +43 1 51552 - 0

webredaktion@edw.or.at

Impressum
Datenschutzerklärung
Cookie-Einstellungen
https://www.erzdioezese-wien.at/
Darstellung: Desktop - Mobil