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Im Kampf für Gerechtigkeit auf Gottes Hilfe nicht vergessen

(21.07.2010) Beim "Gebet der Religionen" in der Votivkirche traten die Religionsgemeinschaften für den gemeinsamen Kampf gegen Aids ein. Dabei dürfe aber auf die Hilfe Gottes durch das Gebet nicht vergessen werden.

Im Kampf gegen Aids und für Gerechtigkeit auf die Hilfe Gottes durch das Gebet nicht vergessen: Das war das Anliegen der Repräsentanten verschiedener Glaubensgemeinschaften beim "Gebet der Religionen" am Dienstag, 20. Juli 2010, in der Wiener Votivkirche. Christliche Vertreter trugen dabei Stellen aus der Bibel vor, Vertreter anderer Religionsgemeinschaften Texte aus deren Schriften. Jeder Repräsentant hatte auch ein eigenes Symbol mitgebracht, um es an einer großen roten Aids-Schleife zu befestigen und somit ein gemeinsames Zeichen zu setzen. Nach dem Gebet nahm man an einem Friedensmarsch für Menschenrechte mit der Pop-Diva und Aids-Aktivistin Annie Lennox durch die Wiener Innenstadt teil.

 

Eine deutliche Botschaft

Von katholischer Seite nahm der Wiener Aids-Seelsorger Trinitarierpater Clemens Kriz am "Gebet der Religionen" teil. Das gemeinsame Gebet sei "eine deutliche Botschaft" gewesen, meinte Kriz. Es sei dabei auch zu spüren gewesen, "dass die Religionen miteinander können". Angesichts der Not im Kampf gegen Aids seien die Religionen zusammengerückt.

Kriz befestigte ein Skapulier (ein Überwurf als Teil einer Ordenstracht) als besonderes Symbol an der großen roten Aids-Schleife: Dieser Teil des Ordensgewandes habe in seinem Orden zusätzlich auch die Bedeutung der Freiheit für ehemalige Gefangene gehabt, berichtete Kriz. Solche Skapuliere habe er bei seiner Arbeit als Aids-Seelsorger vielen Kranken mitgebracht; diese hätten Gefallen daran gefunden.

 

Spiritualität im Kampf für Gerechtigkeit

"Gerechtigkeit, Widerstand, aber auch Barmherzigkeit" seien von den einzelnen Religionsvertretern im Rahmen des Gebets angesprochen worden, berichtete Heinz Hödl vom lokalen Organisationskomitee der "Multi-Faith Pre-Conference" und Leiter der Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für Entwicklung und Mission (KOO). Die interreligiöse Veranstaltung solle darauf hinweisen, dass im Kampf für Gerechtigkeit nicht auf die Hilfe Gottes durch das Gebet vergessen werden sollte, betonte Hödl. Die spirituelle Komponente im Kampf gegen Aids werde bei der laufenden Welt-Aids-Konferenz zu wenig beachtet.
 

Marsch zum Heldenplatz

"Generell fängt Gerechtigkeit natürlich bei einem selber im Herzen, bei den eigenen Handlungen an. Aber es geht auch darum, wie man mit den Mitmenschen umgeht, und hier sollte auf Barmherzigkeit achtgegeben werden", so Hödl. Und Barmherzigkeit speise sich für viele aus einer religiösen Überzeugung.

Das "Gebet der Religionen" fand im Vorfeld des friedlichen "Human Rights"-Marsch, der nach Gebetsende über den Ring zum Heldenplatz führte, statt. Dort fand eine Abschlusskundgebung und ein Konzert mit Sängerin Annie Lennox statt.

 

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