"Das Christentum ist eine der Wurzeln der Demokratie. Heute anerkennt die Kirche die Demokratie als die menschenwürdigste Staatsform. In einer Demokratie sind alle Menschen wichtig. Daher darf der Leitungsdienst nicht als Herrschaft verstanden werden", erklärte Bischof Christian Werner bei der Eröffnung der 24. Sommerakademie der Katholischen Männerbewegung Österreichs (KMBÖ) zum Thema "Demokratie oder Diktatur?", am Mittwoch, 14. Juli 2010, in Bad Tatzmannsdorf.
In den nächsten Tage folgten Vorträge, Diskussionen und Referate zum Thema Demokratie und Macht, nicht nur in Österreich sondern auch in Ländern wie Weißrussland. "Die Demokratie ist weltweit in keinem guten Zustand. Der gesellschaftliche Zusammenhalt wird eindeutig schwächer. Zentrale Werte wie Gerechtigkeit, Gleichwertigkeit werden immer mehr angezweifelt. Das Potential hoffnungsloser Unzufriedenheit nimmt zu, wendet sich gegen Schwache, Minderheiten", so der Journalist Paul Schulmeister.
"Die KMB muss auf der einen Seite kirchenkritisch sein, das heißt nicht, dass die Hierarchie abgeschafft werden soll, und auf der anderen als Multiplikatorin im Sinne einer Mitgestaltung unserer Gesellschaft tätig sein", resümierte der Journalist und Moderator, Roland Poiger, die Diskussionen der Sommerakademie und was die KMB zur Verstärkung der Demokratie leisten kann.
Die Sommerakademie leitete das kommende Arbeitsjahr der KMB ein und bietet Orientierung zu aktuellen Themen. An den Nachmittagen vertieften sich die Teilnehmer in fünf Arbeitsgruppen zu den Themen Männeridentität, Männerglaube, Männergesundheit/-sport, Literatur, Männerpolitik.