Samstag 14. September 2024
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Kirche setzt auf Bildungsprogramme

(22.07.2010) Der Caritas-Aidsexperte Robert Vitillo betonte bei der Welt-Aids-Konferenz in Wien die Rolle von Glaubensgemeinschaften bei Betreuung, Pflege und Prävention von HIV. Die Glaubensgemeinschaften würden vor allem in Afrika bis zu 70 Prozent der Gesundheitsstrukturen unterstützen.

Die Rolle von Glaubensgemeinschaften und insbesondere der katholischen Kirche in der Behandlung und Pflege von Menschen mit Aids hat der Aidsexperte der Caritas Internationalis, Robert Vitillo, im Rahmen der Welt-Aids-Konferenz in Wien betont. Glaubensgemeinschaften würden oft kritisiert und verspottet, Tatsache sei aber, dass sie bei den ersten Institutionen dabei gewesen sind, die auf die Krise eingegangen seien, sagte Vitillo. Er berichtete im Rahmen eines Workshops über die verschiedenen kirchlichen Einrichtungen und Programme im Kampf gegen Aids.

 

Wichtige Partner

Glaubensgemeinschaften seien zu wichtigen und nicht mehr wegzudenkenden Partnern in der Behandlung und Pflege von Aids-Betroffenen geworden: So gehörten laut einem Bereicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus dem Jahr 2007 zwischen 30 und 70 Prozent der Gesundheitsstruktur in Afrika Glaubensgemeinschaften. Weiters gebe es laut dem Report oft Kooperationen zwischen den Glaubensgemeinschaften und öffentlichen Gesundheitsprogrammen.

Die katholische Kirche und ihre Institutionen unterstützten in der ganzen Welt 5.378 Krankenhäuser, 18.088 Apotheken und Kliniken, 521 Leprosarien sowie 15.448 Heime für alte, chronisch-kranke oder behinderte Menschen, berichtete Vitillo.

 

Mit Bildung gegen Ausbreitung von Aids

Im Kampf gegen eine Ausbreitung von Aids setzt die katholische Kirche auf Bildungsprogramme, die auf eine Verhaltensänderung abzielen. Weiters sei Informationsmaterial über HIV und Aids in zehn Sprachen von Migranten und Flüchtlingen übersetzt worden. HIV-Bildungsprogramme für Sexarbeiter würden in Ländern wie Kambodscha, China, Italien, Japan, Thailand, Taiwan, Vietnam und der Dominikanischen Republik durchgeführt. Auch gebe es spezielle Programme für HIV-infizierte Opfer von Menschenhandel.
 

Bewusstsein der Menschen für Aids schärfen

"Was können wir noch tun? Wir können das Bewusstsein und die Sensibilität der Menschen auf der ganzen Welt erhöhen und Barrieren niederreißen, die Migranten und HIV-Betroffene sowie jene, die doppelt belastet sind, ausschließen", fragt Vitillo. Er erinnerte abschließend an die Worte von Kurienerzbischof Agostino Marchetto: "Migranten sind nicht nur ein Problem, sondern ein Geschenk für unsere Gesellschaften."
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