Donnerstag 9. Januar 2025
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Menschenhandel bekämpfen

(23.02.2014) Europarat und OSZE Konferenz in Wien.

 

Menschenhandel ist in europäischen Staaten nach wie vor Alltag. Die Regierungen sind aufgerufen, diese moderne Form der Sklaverei zu bekämpfen. Das haben Experten und europäische Politiker am Montag, 17. Februar, zum Auftakt einer zweitägigen internationalen Konferenz von Europarat und Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Wien betont.


Weltweit sind allein im Jahr 2012 Schätzungen zufolge zwischen 20 und 30 Millionen Opfer von Menschenhändlern und von sexueller Ausbeutung oder Zwangsarbeit geworden. Nur etwa 8.000 Fälle seien strafrechtlich verfolgt worden, berichtete OSZE-Generalsekretär Lamberto Zannier.


Es sei "traurige Realität", dass viele Opfer von Menschenhandel gar nicht erkannt und die Täter daher ungestraft blieben, sagte Österreichs Außenminister Sebastian Kurz. „Wir dürfen nicht wegsehen, sondern müssen hinsehen und dem Menschenhandel den Kampf ansagen“, forderte Kurz.


Menschenhandel finde inmitten unserer Städte und Dörfer statt, sagte die Schweizer Justizministerin Simonetta Sommaruga. Die Herausforderung Europas liege zum einen darin, die Opfer zu identifizieren und die Straftäter mit „null Toleranz“ zu verfolgen. Zum anderen müssten in den Herkunftsländern Armut und Ausbeutung bekämpft werden, denn darin liege der Ursprung des Menschenhandels.


Das Martyrium der Opfer  könne kaum in Worte gefasst werden, sagte Innenministerin Johanna Mikl-Leitner. In Österreich stammen die meisten der Opfer aus Bulgarien, Rumänien, Ungarn, der Republik Moldau und Nigeria.  


Besonders stark vom Menschenhandel betroffen seien Roma, so Europarats-Generalsekretär  Thorbjörn Jagland. Er betonte, kein Land, keine Regierung, keine Organisation könne diese Herausforderung alleine meistern. Notwendig seien Partnerschaften auf allen Ebenen.  Ein entscheidende Rolle käme spezialisierten NGOs zu, die im täglichen Kontakt mit den Opfern stehen, erklärte Generalsekretär Jagland.

kap

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