Freitag 10. Januar 2025
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Ein Rucksack mit Gebetsideen

(16.2.2014) Ein „Gebetsrucksack", den die Pfarre jede Woche weitergibt - eine Idee von Univ.-Ass. Raphaela Pallin.

 

„Ich mag Rucksäcke. Vor allem, wenn sie nicht zu groß, nicht zu klein und sinnvoll gepackt sind – mit all den ,nötigen‘ und ,unnötigen‘ Dingen, die das ,Geheimnis‘ eines Rucksacks ausmachen“, sagt Raphaela Pallin. „Ich mag Rucksäcke, weil sie helfen, Lasten so zu tragen, dass man davon nicht schief wird, sondern stärker, weil sie gutes Gleichgewicht ermöglichen und die Hände freigeben: zum Händeschütteln, zum Zuwinken, zum Anpacken, zum Lesen, zum Beten."


 „Einfach beten“, dazu hat Kardinal Schönborn alle Gläubigen der Erzdiözese Wien für dieses Kirchenjahr eingeladen und ermutigt. Einfach beten – als ob Beten so einfach wäre! Im Trubel des Alltags kann man sich auch beim „Stoßgebet“ ertappen: „Lieber Gott, wenn Du wüsstest, was ich alles zu tun habe!“ Was mich immerhin dazu führen kann, neu zu fragen, was denn Gott von mir und für mich will.


Beten ist eine Kunst

„Beten ist, wie jede Form der Mitteilung, ganz natürlich und doch eine Kunst. Es ist Frucht der inneren Freiheit und zugleich innigste Verpflichtung, weil Beten eine Form der Liebe ist. Es braucht immer neue Anstöße, neues Einüben, aber es prägt und trägt dann auch. Beten ist zutiefst persönlich, intim, und kommt doch nie ohne Gemeinschaft aus. Beten heißt, unterwegs zu sein mit Gott und mit den Menschen: mit denen, die ich mag, und mit denen, bei denen ich ,viel üben‘ kann – gerade im Beten“, so Pallin.


 „Einfach beten“ – wo gibt es Hilfen dazu, Anregungen zum Weitergeben, wie können wir einander das Beten anvertrauen, wie es als Verantwortung übernehmen? Was könnte dazu in unserer Pfarre helfen? Ein Rucksack ist Raphaela Pallin in den Sinn gekommen, ein ganz besonderer: ein „Gebets-Rucksack“ – „nicht zu groß, nicht zu klein und sinnvoll gepackt …“ Ohne aufdringliche Werbeaufschrift; ohne Logo, durch das man „abgestempelt“ ist; aus festem Material, das  einiges aushält und Flecken kriegen darf; nicht virtuell, sondern echt.


Jede Woch neu gepackt

Wie jeder Rucksack muss auch der „Gebets-Rucksack“ immer wieder neu gepackt werden. Dann kann er für eine Woche lang jemandem aus der Pfarre anvertraut werden – einem Kind, einem alten oder neuen Nachbarn, einer Familie, einer Studentin, einem Asylwerber, einer Bezirksrätin, einem bettlägerigen Bekannten, dem Pfarrer, der Floristin, einer IT-Spezialistin, dem Briefträger, einer nahen „Fernstehenden“ – mit der Bitte, in der kommenden Woche auch für die Pfarre zu beten, besonders für die Menschen im Pfarrgebiet, die das Gebet gerade am meisten brauchen.


 „Alle, denen ich vom ,Gebets-Rucksack‘ erzählt habe, haben voll ,Entdeckerfreude‘ gleich eigene Ideen beigesteuert, was sie alles hineinpacken wollen“, erzählt Pallin weiter. Der wesentliche Inhalt bleibt gleich, dazu kommt jede Woche „frisch“, was für die Person passt, die den „Gebets-Rucksack als nächste übernimmt – eine kleine Überraschung ist immer gut!

    
Die Grundausstattung

Wesentlich sind: ein Kreuz, eine Kerze samt Untersetzer (!), eine kleine Marienikone, eine Bibel, eine Karte mit Grundgebeten bzw. dem Glaubensbekenntnis, ein Rosenkranz samt Anleitung, eine Tischgebetskarte, ein kleines Stundenbuch, das „Gebets-Rucksack“-Tage-buch für kurze (!) persönliche Einträge/ Zeugnisse, eine Gebetskarte mit Segensgruß und der Bitte, in der kommenden Woche für die Menschen im Pfarrgebiet zu beten.


Der „Gebets-Rucksack“ wird jede Woche von der Pfarre wieder zurückgenommen und dann – mit „frischen“ Gebetskarten versehen – neu jemand anderem anvertraut, eventuell mit persönlichem Segen und der Zusage, dass die Pfarrgemeinde auch mitbetet. Wann oder bei welcher Gelegenheit, bleibt jeder Pfarre überlassen.  Auch, ob es fallweise zu einem „Gebetsrucksack-Pilgertreffen“ mit Erfahrungsaustausch kommen soll.    

 

„Ich mag Rucksäcke – vor allem, wenn man mit ihnen einfach beten kann“, ist Raphaela Pallin überzeugt.

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