Bereits vor einem Jahr haben es sich die beiden Kolpinghäuser „Gemeinsam leben“ in Wien zum Ziel gesetzt, ihren Kompetenzbereich in palliativer Pflege und Geriatrie nachhaltig zu erweitern. Im Rahmen des ausgearbeiteten Palliativ-Konzepts absolvierten seither rund 80 Prozent aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine interdisziplinäre Palliativschulung. Ende Jänner 2014 wurde das achtköpfige, multi-professionelle Palliativ-Team in beiden Kolpinghäusern vorgestellt und damit fix in die Arbeitskultur der „Gemeinsam leben“-Pflegebereiche integriert.
Lebensqualität durch Zuwendung, darauf setzt das Konzept der Kolpinghäuser „Gemeinsam leben“ von Beginn an mit Erfolg. Abgeleitet vom lat. Begriff „pallium“, „Mantel“, bzw. „palliare“, „mit einem Mantel bedecken“ steht die Palliativpflege von Kolping für alles, was den Menschen in liebevoller Zuwendung umgibt und umhüllt.
Die Wünsche und Bedürfnisse der BewohnerInnen stehen im Mittelpunkt; so auch in der Pflege und Betreuung alter, pflegebedürftiger und sterbender Menschen. Das interdisziplinäre Palliativ-Team der Kolpinghäuser „Gemeinsam leben“ setzt sich aus Fachkräften verschiedener Bereiche zusammen: Medizin, Pflege, Psychologie, Seelsorge, Lebensqualität und BewohnerInnenverwaltung. Mit Unterstützung des Palliativ-Teams soll die Kommunikation, die interdisziplinäre Zusammenarbeit und das Miteinander im Team gestärkt werden und das Thema Palliativ-Pflege einen fixen Platz in den Teambesprechungen erhalten.
Das Ziel ist eine qualifizierte, palliative Geriatrie in den Pflegebereichen der „Gemeinsam leben“-Häuser. Dabei geht es auch um palliative Kompetenz, denn kommt man am Ende des Lebens in kompetente Hände, kann palliative Geriatrie viele Probleme lindern. Dies geschieht durch einen Betreuungsansatz, der sowohl kurative (heilende) als auch palliative (lindernde) Maßnahmen vereint und sich, insbesondere in der Langzeitpflege, immer mehr zugunsten palliativer Angebote verschiebt, ohne dass dabei kurative Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität außer Acht gelassen werden.
Kolping Österreich-Präsidentin Christine Leopold ist sich sicher: „Auch wenn die Lebenssituation eines älteren Menschen manches Mal hoffnungslos erscheint, gibt es noch viel, was ihm und ihr angeboten werden kann; nicht nur medizinische, sondern auch seelische und spirituelle Hilfe“.