Freitag 10. Januar 2025
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Geschenk Gottes an unsere Zeit

(16.2.2014) Die katholische Kirche setzt ein Zeichen für die Barmherzigkeit in Kolumbien.

 

 

Kolumbien ist reif für den Frieden. Über Jahrzehnte prägten Schlagzeilen über Drogenkartelle und endlose Guerillakämpfe die öffentliche Wahrnehmung. In dem seit 56 Jahren herrschenden Bürgerkrieg zwischen der linksgerichteten Guerilla-Gruppe Farc (Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens) und den kolumbianischen Regierungstruppen sowie rechter Paramilitärs wurden Hunderttausende getötet und Millionen Menschen aus ihrer Heimat vertrieben. Doch die Bevölkerung hat längst genug von den andauernden Kämpfen und setzt ihre ganzen Hoffnungen in die vor zwei Jahren begonnenen Friedensgespräche und den damit verbundenen wirtschaftlichen Aufschwung.  


Gleichzeitig gibt es ein weiteres wichtiges Signal seitens der kolumbianischen Kirche: Sie lädt zum „3. Apostolischen Weltkongress der Göttlichen Barmherzigkeit“ in Bogotá vom 15. bis 19. August 2014 ein. Ein Land, das mehr als ein halbes Jahrhundert von mörderischen Kämpfen gezeichnet war, setzt nun auf Verständigung und Versöhnung der einst verfeindeten Seiten. Oder anders gesprochen: Auf die Botschaft von der liebenden und verzeihenden Barmherzigkeit Gottes als Hoffnung für die von Leid geprüften Menschen.


Frieden finden

Schon im Vorfeld des Weltkongresses erinnert die kolumbianische Kirche dabei an zwei große Propheten der Barmherzigkeit: an Papst Johannes Paul II. und an die polnische Schwester Faustyna Kowalska. Beide waren überzeugt, dass in einem Jahrhundert des unvorstellbaren Blutvergießens durch zwei Weltkriege nur die Botschaft von der Barmherzigkeit Gottes die Welt retten könne. Barmherzigkeit ist dabei eine Botschaft der Versöhnung zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft und Bildung, zwischen einst verfeindeten Gruppierungen und Nationen. Sie ist ein christliches Hoffnungszeichen und eine Botschaft, die die Welt von heute braucht. „Die Menschheit wird keinen Frieden finden, solange sie sich nicht voller Vertrauen an meine Barmherzigkeit wendet. Verkünde, dass die Barmherzigkeit die größte Eigenschaft Gottes ist“ heißt es im Tagebuch der Sr. Faustyna.


Papst Johannes Paul II hat 1980 seine zweite Enzyklika  „Dives in misericordia“ (Reich an Erbarmen) diesem Thema gewidmet. Anlässlich der Heiligsprechung von Sr. Faustyna am 30. April 2000 führte der polnische Papst den Sonntag nach Ostern als „Barmherzigkeitssonntag“ für die ganze Kirche ein. Nach dem Tod von Papst Johannes Paul II. am Vorabend des Barmherzigkeitssonntags 2005 entstand die Idee vom „Apostolischen Weltkongress der Barmherzigkeit“. Seither gab es schon zwei Kongresse: in Rom 2008 und in Krakau 2011.
Sr. Faustyna war mit ihrer Botschaft der Barmherzigkeit für Papst Johannes Paul II ein „Geschenk Gottes an unsere Zeit“. Durch ihre Visionen habe Schwester Faustyna von Jesus den Auftrag erhalten, die Botschaft vom Vertrauen auf die Barmherzigkeit Gottes in die ganze Welt zu bringen. Seither ist sie im Bild Jesu, von dessen Herzen zwei Strahlen ausgehen und dem Titel „Jesus, ich vertraue auf dich“ auf der ganzen Welt verbreitet. Der Weltkongress 2011 hat daher in Krakau-Lagiewniki stattgefunden, ein Ort, an dem Schwester Faustyna gewirkt hat und an dem sie auch begraben wurde. Hunderttausende Menschen kommen Jahr für Jahr in das dort befindliche Heiligtum der Göttlichen Barmherzigkeit  und „infizieren“ sich im positiven Sinne mit seiner Botschaft.


Belebend

Der „3. Apostolische Weltkongress der Göttlichen Barmherzigkeit“ in Bogotá wird geprägt sein von unzähligen persönlichen Begegnungen zwischen Tausenden Menschen aus aller Welt. Es ist gleichzeitig auch die Erfahrung von Weltkirche auf engem Raum, die ungemein belebend wirkt und so manche eigenen Probleme klein erscheinen lassen. Neben den alltäglichen Gottesdiensten und Versammlungen stehen Vorträge zum Thema „Göttliche Barmherzigkeit“ am Programm. Verschiedene Zeugnisse von Männern und Frauen aus verschiedenen Ländern geben Auskunft, wie sie in ihrem Leben die Barmherzigkeit Gottes erfahren und erleben durften. Ein kulturelles Rahmenprogramm mit viel lateinamerikanischer Musik und Lebensfreude tragen das ihre zum Gelingen dieses Kongresses bei.   

 Josef Graisy/ aha

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