Die 3. Fachtagung des „Instituts für Ehe und Familie“ (IEF) gemeinsam mit dem Internationalen Theologischen Institut (ITI) Trumau beleuchtete die „Ehe als Entscheidung und Geschenk".
„Mir liegt am meisten an der spirituellen Ausbildung der Menschen, die spätestens ab der Firmung mit dem Heiligen Geist in der Unterscheidung der Geister angeleitet werden sollen, um bessere Entscheidungen treffen zu können und dann letztlich vor dem Traualtar von innen her mitsprechen zu können: Was Gott zusammengeführt hat, darf der Mensch nicht trennen“, betonte der Wiener Moraltheologe und Mediziner Matthias Beck. Er legte bei dieser Fachtagung am 25. Jänner in Trumau das reichhaltige Fundament mit dem Einführungsvortrag über die Bedeutung der Lebensstationen für die Befähigung zum Treffen tragfähiger Entscheidungen.
Der Beitrag von Beck wurde unmittelbar von Prof. Markus Riedenauer aus dem philosophischen Blickwinkel aufgegriffen und vertieft, indem die Bedeutung und Voraussetzung von Tugenden als entscheidungsrelevante Faktoren im Prozess der Eheschließung beleuchtet wurden.
Auf der Basis der Erfahrung ihrer bis dahin 10.077 Tage – mehr als 27 Jahre – andauernden Ehe erzeugte das Ehepaar Michael und Barbara Prüller auf sehr persönliche und humorvolle Weise einen interessanten Bogen zu den vorangegangenen Beiträgen. Ihr Vortrag zum Thema „Ehe und Entscheidung aus praktischer Sicht“ gipfelte im Satz: „Die Treue ist Voraussetzung für die Liebe, nicht umgekehrt."
Mit dem Finger am Puls der Zeit wurden fachlich profunde Informationen aus theologischer, philosophischer, kirchlicher und lebenspraktischer Sicht gemischt dargereicht und mit persönlichen Anekdoten der Vortragenden humorvoll gewürzt, so dass das bunt gemischte Publikum aller Altersschichten aus der Breite und Tiefe der Thematik individuell schöpfen konnte.
Die teils theologischen, teils praktischen Impulsvorträge des Nachmittags zum Thema Ehe rundeten das Bouquet der Tagung ab. Sei es durch gedankliche Anregungen aus der juristischen Erfahrungssicht von Heinz Lackner, Familienrichter i.R., und den Bezug zur Würde von Mann und Frau von Prof. Josef Spindelböck vom ITI bzw. der Phil.-Theol.-Hochschule St. Pölten oder die Reflexion von P. Yuriy Kolasa vom ITI darüber, ob Ehe als Berufung verstanden werden kann.
Am Ende der Tagung kamen nochmals die Praktiker zu Wort: das Ehepaar Eva und Otmar Tod wartete mit vielen Erfahrungsbeispielen aus hunderten in der Schönstatt-Bewegung abgehaltenen Ehevorbereitungskursen auf. Den Schlusspunkt setzte Elisabeth Wieser-Hörmann, IEF, die aus ihrer jahrzehntelangen beraterischen und psychotherapeutischen Erfahrung die pränatale Prägung des Gewollt- und Angenommenseins als Voraussetzung für das „Ja“ zweier Menschen zueinander auf mehreren Ebenen beleuchtete.