Die christlichen Kirchen in Österreich appellieren an die Bundesregierung, deutlich mehr Syrien-Flüchtlinge aufzunehmen. Statt derzeit rund 500 Flüchtlinge, sollte Österreich die Zahl der aufzunehmenden Syrien-Flüchtlinge auf „wenigstens 1.000“ erhöhen, heißt es in einer Aussendung des Vorstandes des „Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich“ (ÖRKÖ). Zugleich rief der ÖRKÖ die Regierung auf, „Maßnahmen zur raschen Integration der Flüchtlinge aus Syrien zu ergreifen“.

Integration geht voran

Das Innenministerium hat im Herbst 2013 die Aufnahme von 500 syrischen Flüchtlingen beschlossen, von denen die Hälfte Christen sein sollten. Kardinal Schönborn hat nach dieser Ankündigung sämtliche Vertreter der syrischen Kirchen in Österreich kontaktiert und gemeinsam wurde eine Liste von etwa 30 Familien verschiedener Konfessionen erstellt, die als besonders schutzbedürftig eingestuft wurden.

Bis jetzt sind neun Familien nach Erledigung aller Formalitäten gestaffelt nach Österreich gelangt. Die erste Familie, Eltern und drei kleine Kinder, kam Ende November 2013 in Wien an. Ihre Asylgründe sind verschiedener Art, zumeist jedoch wurden sie von islamischen Extremisten verfolgt und haben traumatische Kriegserlebnisse.

Die meisten Familien kamen ohne jeden Besitz nach Österreich, waren vollkommen mittellos. Die Unterbringung und Erstversorgung wird von der katholischen Kirche übernommen. Pfarren und private Helfer haben Wohnmöglichkeiten zur Verfügung gestellt. Teilweise konnten die Familien bei Verwandten unterkommen. Die Erledigung der Amtswege und die Betreuung werden von freiwilligen Helfern mitgetragen. Die Integration geht zügig voran. Die meisten Familien wollen, trotz ihrer schrecklichen Erlebnisse, so schnell wie möglich wieder in ein normales Leben zurückfinden.

kap/ aha